Die Führer des Volkes haben dem Herrn Jesus viele recht spitzfindige Fragen gestellt (Steuerbezahlung, Mehrfachheirat, Größe von Gesetzesgeboten). Jetzt, nachdem sie es nicht mehr wagen, ihn zu befragen, stellt er ihnen eine Frage. Und bei dieser Frage geht es um einen zentralen Punkt: um die Herrlichkeit seiner eigenen Person.

Er bezieht seine Frage auf ein Wort der Schrift, auf Psalm 110. Dieser Psalm war bei den Juden als messianisch anerkannt (erst in späteren Jahren, als die Christen diesen Psalm auf Jesus Christus bezogen, setzte sich bei den Juden eine andere Auslegung durch; der bekannte Rabbi Rashi bezog diesen Psalm zum Beispiel auf Abraham). Dass der Messias Davids Sohn ist, steht nach dem Alten Testament auch außer Frage (Jer 23,5). Wenn es also in diesem Psalm um den Sohn Davids ging, wie kann dann der König David seinen eigenen Sohn als Herrn bezeichnen? Söhne mögen Väter als Herren bezeichnet haben, aber doch nicht umgekehrt!

Darauf konnten die Schriftgelehrten keine Antwort finden. Und bis zum heutigen Tag ist diese Frage im Judentum nicht beantwortet worden.

Man kann die Frage nur beantworten, wenn man die Person des Herrn Jesus wirklich kennt. Er ist wahrer Gott und Mensch in einer Person. Als (in Niedrigkeit geborener) Mensch ist er der Sohn Davids, und als Sohn Gottes (sowie als verherrlichter Herr) ist er Davids Herr. Der Herr Jesus bezeichnete sich selbst als Wurzel und Geschlecht Davids (Off 22,16). Er ist der Ursprung des Stammes Isais und auch der Spross (Jes 11,1). Herr und Sohn.