Die Schrift weist auf Christus hin. Sollten das dann die Schriftgelehrten nicht auch tun? Ja, aber sie taten es im Allgemeinen nicht. Das Volk hörte oft auf den Herrn Jesus, die Schriftgelehrten taten es nicht. Der Herr musste vor den Schriftgelehrten warnen, die nicht von der Schrift und von dem Christus der Schriften erfüllt waren, sondern von sich selbst.

Die Schriftgelehrten liebten den ersten Platz im kommerziellen und religiösen Bereich. Sie bereicherten sich skrupellos und waren Meister der Heuchelei. Solche Menschen empfangen nach den Worten des Herrn Jesus ein schwereres Gericht.

Dass sie ein schwereres Gericht empfangen, ist eine bemerkenswerte Aussage. Denn sie bedeutet, dass grundsätzlich alle Menschen gerichtet werden. Und das bestätigt auch eine andere Schrift: „Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht“ (Heb 9,27). Aber noch etwas machen diese Worte des Herrn in Markus 12 deutlich: Das Gericht variiert in der Schwere, nicht aber in der Länge.

Tatsächlich ist das Gericht der Ungläubigen immer ewig; aber es gibt Unterschiede in der Intensität (wie es auf der anderen Seite auch Unterschiede im Lohn der Gläubigen gibt). So sagt Lukas 12,47.48: „Jener Knecht aber, der den Willen seines Herrn kannte und sich nicht bereitet noch nach seinem Willen getan hat, wird mit vielen Schlägen geschlagen werden; wer ihn aber nicht kannte, aber getan hat, was der Schläge wert ist, wird mit wenigen geschlagen werden.“