Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobt der Name des HERRN! (Psalm 113,3)

Will dieser Vers uns sagen, dass der Name des Herrn nur tagsüber gelobt werden soll, wenn die Sonne am Himmel steht? Gott fordert uns sicherlich nicht auf, dass wir unseren Lobgesang auf diese Weise einschränken sollen. Als Paulus und Silas im Gefängnis waren beteten und lobten sie Gott in der Tat „um Mitternacht“. Das aber zeigt den wahren Charakter der Haushaltung der Gnade Gottes. Seit Gottes Sohn gekommen ist, um uns durch sein großes Opfer von unserer Schuld zu erlösen, hat Gottes Kirche in der heutigen Zeit Grund für einen fortgesetzen Lobgesang, besonders in den Zeiten, wenn die Verhältnisse dunkel sind und Böses ahnen lassen. Seitdem der Herr Jesus als das Licht der Welt verworfen wurde, sieht die gegenwärtige Welt wie in Dunkelheit gehüllt aus; und dennoch kann diese Dunkelheit den Lobgesang und die Danksagung in den Herzen der Gläubigen nicht verbannen. Wir loben heute den Herrn Jesus, während die Umstände dem gesegneten Licht seiner Gegenwart entgegenstehen.

Dieser Vers steht prophetisch für das, was sich in der Welt ereignen wird, wenn der Herr Jesus mit Macht und Herrlichkeit zurückkehren wird. Dann wird „die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen mit Heilung in ihren Flügeln“ (Maleachi 3,20). Er muss zuerst die Welt in Gerechtigkeit richten und sein Reich von allen Ärnernissen befreien, bevor das wundervolle Licht und die Wärme seiner Gegenwart die ganze Welt in Lobgesang ausbrechen lassen wird. Heute befindet sich die Welt in einer Todesstarre, ohne Lobgesang für den Herrn. Was für ein Wandel wird am Tag des Herrn stattfinden! Dann wird man während der tausend Jahre des Friedens und des Glücks nicht aufhören, den Namen des Herrn zu preisen.

Die heutigen Gläubigen, die gelernt haben, den Namen des Herrn während seiner Verwerfung zu preisen, werden hocherfreut sein zu sehen, dass Gott das Land Israel als Staat der verehrenden Anbetung wiederherstellt und die heidnischen Völker in den Lobgesang mit einstimmen werden.