An dem Tag, da ich mich fürchte, vertraue ich auf dich (Ps 56,4).

Furcht haben und dennoch auf Gott vertrauen? Jawohl, sogar Furcht haben und gleichzeitig keine Furcht haben – denn etwas weiter sagt David sogar zweimal: „Auf Gott vertraue ich, ich werde mich nicht fürchten.“

Wir können uns das ja auch vorstellen. Die Angst kann uns manchmal den Hals zuschnüren, sogar in dem Moment, in dem du am Beten bist. Das Vertrauen auf Gott geht manchmal gepaart mit einem ganzen Sack voll Zweifel. Dennoch: Auf Gott vertraue ich! Nicht: Auf mich selbst vertraue ich! Glaube ist: schwache, geringe Menschen, die auf einen starken und großen Gott vertrauen.

David ist einer der großen Glaubenshelden, der Mann nach Gottes Herzen, der Dichter so vieler Psalmen und der tapfere Junge, der Goliath erschlug.

David ein Glaubensheld? Manchmal ja und manchmal auch nicht, wie sich aus diesem Psalm zeigt. Mit Tränen in den Augen und mit einem ängstlichen Herzen steht er noch zitternd vor Schreck da angesichts des soeben glimpflich abgelaufenen Abenteuers im Land der Philister.
David bittet den HERRN, die Tränen in seinem Buch aufzuzeichnen und sie sozusagen in seinem Krug aufzubewahren. Was er sagen möchte ist, dass auch seine Traurigkeit vor Gott wertvoll sein möge.

Das ist bezeichnend. In unserer Traurigkeit werden wir oft egoistisch; wir denken nur an uns selbst, und wir wollen unsere kleinen und größeren Probleme gelöst sehen. Vielleicht können wir von David lernen, dass, auch wenn es schwierig ist, wir doch zunächst darauf bedacht sind, Ihm wohlgefällig zu sein.