Vertraut auf ihn allezeit, o Volk! (Ps 62,9).

Auf Ihn vertrauen, wenn Feinde auf dich einstürmen und beratschlagen, wie sie dich durch Lügen, Anschwärzerei und Schönfärberei umnieten können ... Dann wirklich die Stille der Ruhe erfahren, die Gott gibt und aufrecht stehen bleiben, unerschütterlich auf dem scheinbar schlaffen Seil, über das sich dein Leben fortbewegt ... Ich sagte „scheinbar“, weil das „schlaffe Seil“ in Wirklichkeit ein starker Fels ist, wenn du auf Ihn vertraust; ein sicherer Zufluchtsort, gegen den alle Mächte, und kämen sie als haushohe Wasserfluten auf dich zu, chancenlos sind.

Um so einen Gemütszustand zu haben, ist es in der Tat erforderlich, zu uns selbst zu sagen: „... meine Seele, vertraue still auf Gott“. Uns tatsächlich zu Gott hinwenden und abwenden von dem „Bildschirm“ dieser Welt, auf dem täglich neu haarklein das Tun und Lassen der Menschen – uns selbst eingeschlossen – projektiert wird. Die Geringen und Angesehenen sind in einen ewigen Kampf verwickelt. Jeder benimmt sich in diesem Kampf so, als gäbe es keine wichtigeren Dinge. Und dennoch stellen sie gar nichts dar. Gemeinsam sind sie leichter als ein Atemzug. Auf die Waagschale gelegt, schießt die Schale nach oben anstatt nach unten. Und trotzdem eine Welt voller Streit, Bedrohung und Gewalt, in der sich alle satanischen Kräfte bündeln, um das Leben – auch deins – zu vernichten. Nur mit dem Rücken zur Welt und das Gesicht zu Gott hinauf gewandt, kann der Friede Gottes dein Herz erreichen und dich in die Lage versetzen, diesen Frieden in die Welt hinauszustrahlen und zu bezeugen: Er ist mein Fels und mein Heil, das ich in Christus empfangen habe.