Markus 8,38 Denn wer irgend sich meiner und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Sohn des Menschen schämen, wenn er kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.

Zur Zeit (im Juni 2012, Europameisterschaft im Fußball) sieht man sie wieder einmal überall in der Öffentlichkeit: Flaggen schmücken Häuser und Autos, zeigen an, dass die Bewohner oder Fahrer sich im Zuge der Fußball-Europameisterschaften mit ihrer nationalen Mannschaft identifizieren. Das schafft ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, man schwimmt mit im Strom der Sympathisanten, ist einer von den „Wir“ auf dem Weg zum Sieg. Es wird gefachsimpelt, die Stärken und Schwächen der einzelnen Mannschaften oder Spieler werden besprochen, Möglichkeiten und Risiken abgewogen, gehofft und gebangt. Zeit, Mühe und Geld wird aufgewendet, um dabei zu sein, und dieses indentitätsstiftende Massenereignis im kleinen Kreis vor dem Fernseher oder in der Menge beim Public Viewing zu erleben. Wenn „wir“ dann gewonnen haben, hat es sich ja gelohnt, „Flagge“ zu zeigen. Man wusste es ja von Anfang an und hatte nie Zweifel, dass „wir“ es schaffen werden.

Bei dieser Beobachtung fiel mir auf, wie wenig wir als Christen manchmal bereit sind, Flagge zu zeigen. Nur nicht auffallen, weder durch äußere Merkmale noch im Verhalten. Es könnte der Eindruck entstehen, auf der Seite eines Verlierers zu stehen. Dann wird man belächelt und das wäre unangenehm. Ja, im Moment scheint unser Herr wirklich der Verlierer zu sein. Man meidet ihn, es ist peinlich, über ihn zu reden. In Deutschland mit seiner zunehmenden Toleranz gegen alles Mögliche ist Jesus Christus, so, wie ihn uns die Bibel zeigt, ein zunehmendes Tabu – öffentlich und privat.

Doch wer ist er wirklich? Er ist der Sieger! Er hat den Tod und den Teufel besiegt. Er ist der König der Könige und der Herr der Herren. Bald wird das für jeden Menschen auf der Erde sichtbar werden. Jedes Knie wird sich einmal vor ihm beugen, auch die der Sieger jeder kleinen oder großen sportlichen oder nicht sportlichen Auseinandersetzung auf dieser Erde. Er ist der Sohn Gottes von Ewigkeit, der Mensch wurde, um gehorsam werden und leiden zu können, damit er am Kreuz von Golgatha mein Retter vom ewigen Gericht werden könnte. Er ging für mich in den Tod, damit ich das ewige Leben bekommen konnte. An ihn darf ich glauben als meinen Retter. Er hat mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben.

Sollte ich für diese wunderbare, ewige Person nicht eher „Flagge zeigen“ als für eine Mannschaft, deren Sieg morgen schon wieder gestern ist? Wenn mir der Mut dazu fehlt, darf ich ihn bitten, mir zu helfen. Tief im Herzen weiß ich, dass er darauf wartet.