Gott in seiner heiligen Wohnung (Ps 68,6)
Zur Zeit Israels war der Tempel die Wohnung Gottes. Dort wohnte der HERR und da besuchten Ihn die Israeliten. Da brachten sie Ihm die Opfer und dort sangen sie Lobgesänge und brachten den Zehnten dorthin. Für uns sind die Vorrechte noch größer als die der Israeliten. Denn jeder Gläubige ist ja ein Priester, der mit seinen Opfern des Lobes und Dankes ins Heiligtum eintreten darf. Nicht nur in den Innenhof, wie der normale Israelit, sondern bis zum Thron der Gnade, ins Allerheiligste des Himmels!
In Psalm 68 steht dieser Text in einem besonderen Zusammenhang. Kurz davor steht, dass Gott für Witwen und Waisen sorgt. Direkt dahinter steht, dass Gott Einsame in einem Haus wohnen lässt. So ist unser Gott: Er sorgt für die, die schwach und machtlos sind! Und anscheinend steht das in Verbindung mit Gottes heiliger Wohnung, dem Tempel.
Das lässt uns an die Tatsache denken, dass Gott in diesem Moment auch einen Tempel auf der Erde hat: die Gemeinde, die aus allen wiedergeborenen Gläubigen besteht. Auch dieser Tempel ist heilig. Dieselbe Gemeinde ist in dieser Zeit Gottes Haus (1. Tim 3,15), Gottes Familie. Diese Familie sollte in dieser Welt ein Ort sein, wo die Schwachen unterstützt werden und wo Einsame und Erschöpfte ein Zuhause finden. Die Tatsache, dass die Gemeinde heilig ist, schließt so eine Unterstützung nicht aus, sondern ist dafür gerade ein Anlass. So ist ja auch der Charakter unseres Gottes: heilig und barmherzig.