Mark Twain schreibt: „Ich hatte einmal ein Chamäleon. Es besaß wie alle anderen Chamäleons die Eigenart, seine Farbe bis zu einem gewissen Grad verändern und sich so seiner Umwelt anpassen zu können. Eines Tages nahm ich es mit in mein Arbeitszimmer und setzte es auf den buntkarierten Teppich. Die Farben des Teppichs machten auf das Tier einen tiefen Eindruck. Scheinbar hatte es noch nie eine solche Farbzusammenstellung erlebt. Es begann alsbald, sich mit den Farben vertraut zu machen, und versuchte, sich diesen Farben anzugleichen, was aber alles andere als einfach war. Stundenlang mühte sich das Chamäleon ab, aber es gelang ihm nicht, gleichzeitig die verschiedenen Farben der einzelnen Quadrate anzulegen. Schließlich starb das Tier an Überanstrengung.“

Wir nehmen Mark Twain diese Geschichte nicht so ganz ab, aber die Belehrung daraus nehmen wir doch an. Es ist einfach so: Wer sich ständig seiner Umgebung anpassen will, geht kaputt. Denn die Meinungen unserer Mitmenschen und unserer Glaubensgesschwister sind bunt und vielfältig. Es ist schlicht unmöglich, auf alles und auf jeden Rücksicht zu nehmen. Spurgeon vermerkte zu Recht: „Wenn wir erst dann zu Bett gehen wollen, wenn wir es allen Recht gemacht haben, werden wir manche schlaflose Nacht erleben.“

Wir sollen es nicht allen Recht machen, und wir können es auch gar nicht. Wir möchten vielmehr dem gefallen, der alle Rechte hat: Jesus Christus. Wir blicken nicht auf die anderen, wir blicken auf ihn. Paulus schreibt: „Suche ich jetzt Menschen zufriedenzustellen oder Gott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefallen wollte, so wäre ich Christi Knecht nicht“ (Gal 1,10).