Es sehnt sich, ja, es schmachtet meine Seele nach den Vorhöfen des HERRN (Psalm 84,3).

Wenn du einen Wunsch frei hättest, was würdest du dir wünschen? Die Söhne Korahs würden es wissen. Wie ein Mann bringen sie ihr Verlangen zum Ausdruck: Im Haus des Herr wollen sie sein; notfalls nur in den Vorhöfen und sei es nur kurz – denn ein Tag in Gottes Nähe ist besser als tausend Tage woanders. Nur einen Hauch der Gegenwart des Gottes Israels spüren! Glückliche Menschen, für die das nicht nur eine vorübergehende Erfahrung ist, sondern die in Gottes Haus wohnen. Sie haben das Vorrecht, Ihn fortwährend zu loben, seinen Namen zu erheben und sein Lob zu singen. Vor Gott zu erscheinen in Zion ist die höchste Freude.

Noch einmal: Was wäre dein größtes Verlangen? Bei Gott zu sein? Unser Wohnen bei Gott, dem Herrn, im Vaterhaus ist noch zukünftig. So ab und zu können wir eine spezielle Erfahrung der Nähe Gottes erleben. Doch meistens ist das nicht der Fall, sondern wir sind unterwegs durch die Höhen und Tiefen des Lebens. Manchmal durch ein ganz tiefes Tal, in dem wir durch das stachelige Gesträuch des Baka-Tals gehen müssen. Für den Pilger auf dem Weg nach Zion ist es ein ganz schön weiter Weg. Es ist auch ein langer Weg für die Kinder Gottes auf dem Weg ins Vaterhaus. Doch unterwegs brauchen wir nichts von dem Segen der Nähe Gottes zu vermissen. Während wir auf dem Weg zu Gott sind, begleitet Er uns. Er vorenthält denen nicht das Gute, die unterwegs sind und ihren Weg in Heiligkeit und im Vertrauen auf Ihn gehen. Sie entdecken eine Quelle nach der nächsten; eine Segnung nach der anderen fällt ihnen zu; sie gehen von Kraft zu Kraft.

Das ist es, womit dieser Psalm endet: Niemand ist so glücklich wie der Mensch, der auf Gott vertraut, während er noch auf dem Weg zu Gottes Haus ist. Glückselig die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben.