Wir sind um einen Preis erkauft – wir sind nicht mehr unser selbst. Dies ist die Folge des vollkommenen Heils, des vollbrachten Werkes: Ich bin in keiner Weise mein eigen. Was ich auch tue, alles sollte ich „in dem Namen des Herrn Jesus tun“. Ich bin in allem an einen neuen Ort versetzt, an den ich durch vollkommene Liebe in göttlicher Gerechtigkeit gebracht bin. Ich befinde mich in der Gegenwart Gottes in dem vollen Licht und der Gunst Gottes. Wir besitzen jetzt eine Kraft, die Kraft des Heiligen Geistes, und der Christ ist in diese Welt gesetzt, um zu zeigen, was Christus war. „Wer da sagt, dass er in ihm bleibe, ist schuldig, selbst auch so zu wandeln, wie er gewandelt hat“ (1. Joh 2,6). „Allezeit das Sterben Jesu am Leib umhertragend, auf dass auch das Leben Jesu an unserem Leib offenbar werde“ (2. Kor 4,10).

Es gibt tausend Dinge, die wir aus Gewohnheit tun, und wir sagen, wir müssen sie tun. Aber es gibt für mich kein „Muss“, sondern nur den Willen Christi. Ich muss Seinen Willen kennenlernen; denn wir sind Briefe Christi, und auf dem Weg, den wir wandeln, haben wir in unserem Leib  das Leben Jesu darzustellen. Alles, was ich tue, sollte der Ausdruck der Treue meines Herzens zu Christus sein, und mein Leben sollte Ihn anderen Menschen gegenüber offenbaren.

Das Panier meines Lebens ist: „würdig des Herrn“, nicht des Menschen, zu wandeln. Es ist manchmal sehr schwer, friedvoll, geduldig, sanftmütig zu sein, wenn mich ein Mensch beschimpft und mir Unrecht tut. Aber bist du nicht selbst ein Feind Gottes gewesen und hat Gott dir nicht vergeben, als du Sein Feind warst? Gut, du vergibst deinem Feind. Ich verstehe die Schwierigkeiten wohl, aber wir haben das gesegnete Vorrecht, so zu wandeln, „wie er gewandelt hat“.

Wenn du das zu tun wünschst, so geh und betrachte Christus, lerne, was Sein Pfad hier auf der Erde war, ehe du deinen Platz in Ihm in der Höhe erkannt hattest. Es ist ein starker Trost, dass ich, wenn ich so auf Christus blicke, nicht nur die Dinge sehe, die ich zu tun schuldig bin, sondern das erlange, was ich benötige: Gnade um Gnade.

„Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach demselben Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist“ (2. Kor 3,18). Da gibt es ein wahres Wachstum, nicht in Veredlung unserer selbst, sondern in Gleichförmigkeit Christi, und nur so ist es möglich, in allen Umständen zu Ihm heranzuwachsen. Was ich so ganz besonders betonen möchte, ist: Betrachtet Christus, damit wir so seien, wie Er hier war. Nichts kann die Seele mehr mit Segen und Mut erfüllen oder sie heiligen; und nichts anderes kann das Herz mit göttlicher Liebe erfüllen. Das allein gibt uns Kraft. Der Herr wiederum schenkt uns diese Kraft und befähigt uns, Ihn zu betrachten. „Wer mich isst, wird auch leben meinetwegen“ (Joh 6,57).

[Artikel entmommen aus: www.imglaubenleben.de – diese Seite enthält eine Fülle von wertvollen Artikeln]