Der erste König des Nordreiches, Jerobeam, war ein böser Mann, denn er führte den Götzendienst im Volk Gottes ein. Als sein Sohn Abija ernstlich erkrankte, wollte er gern wissen, was aus dieser Sache wird. Dazu wollte den Propheten Achija befragen, der einige Jahre vorher angekündigt hatte, dass er König werden würde.

Er ging aber nicht selbst zu dem Propheten, sondern sandte seine Frau. Und diese Frau sollte sich in ihren Worten verstellen, so dass der blinde Achija sie nicht als Frau des Königs erkennen konnte. Warum machte Jerobeam es so kompliziert? Doch zweifellos deshalb, weil er fürchtete, dass der Prophet ihm wegen seiner Sünden ins Gewissen reden würde, wie es einige Zeit vorher ein Mann Gottes aus Juda getan hatte (1. Kön 13,1ff.). Das wollte er nicht. Er wollte das Wort Gottes im Blick auf seinen Sohn hören, um dadurch möglichst getröstet zu werden, er wollte aber nicht die Botschaft Gottes auf sich selbst anwenden.

Doch die ganze Verstellerei nützte nichts. Wenn auch der Prophet Achija blind war, Gott war es nicht – und er instruierte seinen Propheten, der die harten Worte Gottes der Frau Jerobeams mitteilte: Das Kind musste sterben (1. Kön 14,12.17).

Wir machen es manchmal wie Jerobeam: Wir wollen Gottes Wort hören. Wir wollen seine Gedanken und Absichten kennenlernen – aber wir wollen nicht auf unsere Sünden angesprochen werden. Wir weichen deshalb solchen aus, die uns ermahnen könnten. Was für eine Torheit! Seien wir doch lieber bereit, auf alles zu hören, was Gott uns sagen will.