In Lukas 24,13–32 finden wir zwei niedergeschlagene Menschen: die beiden „Emmaus-Jünger“. Sie sind auf dem Weg in die Isolation. Der Sohn Gottes selbst sucht sie auf, macht ihre Herzen brennend. Wie hat er das getan? Was können wir daraus lernen? Wie macht man gute Seelsorge?

Ein paar Stichpunkte:

• Der Herr sucht die beiden Niedergeschlagenen auf. Er wird selbst aktiv. (Vers 15)
• Das Gespräch findet im Gehen statt. Es kann hilfreich sein, einen Spaziergang zu machen, wenn man reden will. Sitzt man sich gegenüber, hat das Ganze schnell einen Verhörcharakter.
• Der Herr Jesus stellt gezielte Fragen, obwohl er das Problem kennt. Es ist ihm aber wichtig, dass die anderen ihre Probleme selbst formulieren. (Vers 17)
• Der Herr lässt sich auch durch aufmüpfige Rückfragen nicht verunsichern, sondern fragt geduldig weiter. (Vers 19)
• Der Herr kann zuhören und die anderen reden lassen. (Vers 19–24)
• Der Herr tadelt auch. Seelsorge bedeutet nicht nur, dem anderen auf die Schulter zu klopfen. Es ist auch notwendig, zu ermahnen und Unbequemes auszusprechen. (Vers 25)
• Der Herr tröstet nicht oberflächlich, sondern führt zur Ursache ihrer Niedergeschlagenheit hin: Sie glauben nicht alles, was die Schrift über Christus gesagt hat. (Vers 25)
• Der Herr stellt seine Person und das Wort Gottes in den Mittelpunkt des Gespräches. (Vers 27)
• Der Herr isst auch gemeinsam mit den beiden. Sicher ist das gemeinsame Essen auch gut, wenn man heute seelsorgerliche Gespräche führt. (Vers 29.30)
• Und vielleicht darf man auch das noch auf einen Seelsorger heute anwenden: Wenn das Werk der Belebung getan ist, sollte man aus den Blicken verschwinden. (Vers 31)