Insgesamt 15 Fragen zählt man im Buch Ruth. Zumindest im deutschen Text. Fragen verlangen nach Antworten. Sie regen zum Nachdenken an. Deshalb wollen wir uns einige dieser Fragen mal etwas näher ansehen.

  1. Frage: Warum wollt ihr mit mir gehen?

Menschlich gesprochen ist es völlig unvernünftig, was die Schwiegertöchter Noomis da tun. Sie verlassen ihre Heimat und ihre Familie, um sich einer verarmten Witwe anzuschließen und mit ihr in ein unbekanntes Land zu einem unbekannten Volk zu ziehen. Die Frage nach dem Warum scheint also nicht ganz unberechtigt.

Sie offenbart letztlich sowohl bei Orpa als auch bei Ruth die wahren Motive dieses Entschlusses. Orpa hat dasselbe Bekenntnis abgelegt wie Ruth: „Wir wollen mit dir zu deinem Volk zurückkehren.“ Ihre Gefühle sind angeregt: „Sie weinte.“ Auch empfindet sie tiefe Zuneigung zu Noomi: „Orpa küsste ihre Schwiegermutter.“ Doch bei der Vorstellung, ihr Leben als arme Witwe in einem unbekannten Land zu fristen, schreckt sie zurück. Sie kehrt schließlich „zu ihrem Volk und zu ihren Göttern“ zurück.

Vielleicht gehst du auch einen christlichen Weg, bekennst dich äußerlich zu Jesus Christus, besuchst christliche Zusammenkünfte und hast dabei fromme Gefühle. Aber die Frage ist: Warum tust du das? Was motiviert dich dazu? Wenn es nur aus Sympathie oder Rücksicht gegenüber Eltern oder Verwandten ist, dann wirst du irgendwann zu deinem Volk und deinen Göttern zurückkehren, weil dir ein Leben als Christ ohne eine echte Beziehung zu Gott öde und trist vorkommen muss.

Ganz anders bei Ruth. Ihr Entschluss, mit Noomi nach Israel auszuwandern, entstammt echtem Glauben: „Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott.“

Ich wünsche dir diese echte Glaubensbeziehung zu Gott und dem Erlöser Jesus Christus.