In der griechischen Philosopie gab es Strömungen, die den Körper und das Körperliche als etwas Unbedeutendes einstuften. Die weltlichen Korinther waren davon nachhaltig beeinflusst, wie der erste Korintherbrief zeigt.

So betrachteten die Korinther den Besuch bei einer Prostituierten als etwas, was nicht besonders schwer wog. Obwohl es doch eigentlich ganz selbstverständlich ist, dass das für einen Christen nicht in Frage kommen kann, muss Paulus die Korinther demgemäß davor ausdrücklich warnen (1. Kor 6,15 ff.).

Anderseits gab es in Korinth Eheleute, die es offenbar als normal betrachteten, wenn man als Ehepaar lange Zeit nicht mehr zusammenkam. Ihnen musste Paulus schreiben, dass sie sich nur nach Übereinkunft einander entziehen sollten, und das auch nur eine Zeitlang (1. Kor 7,5).

Wenn die Grundlage unserer Überzeugungen nicht stimmt, dann werden wir extrem und verkehrt in unseren Praktiken. Das kann sehr unterschiedliche Auswirkungen haben, wie wir das bei den Korinthern sehen.

Manchmal wundern wir uns, wenn jemand von einem Extrem in ein anderes schwenkt. Doch so verwunderlich ist das nicht. Denn wenn das Fundament des Wortes Gottes fehlt, sind wir allen merkwürdigen Ansichten und Praktiken hilflos „ausgeliefert“. Wir brauchen stets den festen und sicheren Bezugspunkt der Bibel!