Wenn man jemand fragt, warum er in diese oder jene christliche Gemeinde geht, so bekommt man verschiedene Antworten zu hören. Drei sind sehr beliebt:

• Weil ich immer schon dahin gegangen bin.
• Weil ich mich da wohlfühle.
• Weil ich da so gesegnet werde.

Doch wo ist der Platz, wo der Herr uns haben möchte? Sollte man das anhand der drei genannten Punkte festmachen? Doch bestimmt nicht. Wir müssen dort sein, wo er ist. Sehen wir uns mal ein paar Stellen in der Schrift an, in denen das Wörtchen „wo“ vorkommt und wo es (im Bild) um den Herrn Jesus geht:

„Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und spricht zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sagten zu ihm: Rabbi (was übersetzt heißt: Lehrer), wo hältst du dich auf?“ (Joh 1,38).

Die Jünger des Johannes waren bisher Johannes dem Täufer nachgefolgt. Das war auch gut so. Doch nun war Jesus, das Lamm Gottes, öffentlich bekannt. Das Licht der Sonne war aufgegangen und überstrahlte alles; sie konnten Johannes nicht mehr nachfolgen. Deshalb fragten sie danach, wo er, Jesus Christus, sich aufhielt. Er sagt: „Kommt und seht.“ Sie folgten ihm nach und kamen an den Ort, wo er war und blieben bei ihm. Es ging ihnen nicht um irgend eine Sache, sondern um eine Person.

„Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin und bereitet uns das Passah, damit wir es essen. Sie aber sprachen zu ihm: Wo willst du, dass wir es bereiten?“ (Lk 22,8.9). 

Die Jünger sollten das letzte Passah bereiten. Der Herr überließ es nicht ihrem Geschmack und Gefühl, wo sie das tun sollten. Es kam nicht nur darauf an, wann sie das Passah aßen und wie es taten, sondern auch, wo sie es aßen. Es gab nur einen Platz, den der Herr ausgesucht hatte, und diesen Platz galt es, entsprechend den Anweisungen des Herrn (Lk 22,10–13), zu finden. Sie fanden den Platz, indem sie dem Mann mit dem Wasserkrug folgten, der ein Bild des Heiligen Geistes ist, der durch das Wort Gottes wirkt und Weisung gibt. Es war der Ort, wo auch er sein würde.

„Sage mir an, du, den meine Seele liebt, wo weidest du, wo lässt du lagern am Mittag?“ (Hld 1,7).

Die Braut im Hohelied fragte, wo der Bräutigam sich aufhält. Sie suchte nicht den Reichtum des Bräutigams, den er zweifellos hatte, sondern sie suchte ihn selbst. Es ging ihm nicht zuerst um Weide für die Zicklein, sondern um ihn. Und so sollte es auch im Blick auf die Gemeinde und im Blick auf die Zusammenkünfte sein. Wir sollen ihn, unseren Herrn, suchen und nach seiner Gegenwart trachten. Dabei können wir uns an solchen orientieren, die den Weg vorher nach den Anweisungen Gottes gegangen sind: „So geh hinaus, den Spuren der Herde nach, und weide deine Zicklein bei den Wohnungen der Hirten“ (Hld 1,8).

„WO zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ICH in ihrer Mitte“ (Mt 18,20).

Wenn wir das erleben wollen, gilt es, dem Herrn Jesus nachzufolgen, dem Wirken des Geistes nachzugehen und der Herde zu folgen, insofern sie vom Hirten geleitet ist.