Sacharja, der Prophet, sah im Gesicht einen siebenarmigen Leuchter, der „automatisch“ von zwei Ölbäumen mit Olivenöl versorgt wurde. Ihn interessierte, was dieses Gesicht zu bedeuten hatte, und ganz besonders, was es mit den beiden Olivenbäume auf sich hatte – für die es ja in der Realität des Tempeldienstes keine Parallele gab. Es ist bemerkenswert, zu sehen, wie der Prophet Verständnis erlangte – welche Schritte dazu notwendig waren:
- Sacharja musste von dem Engel wie aus dem Schlaf geweckt werden (Sach 4,1). Trägheit und Schläfrigkeit in geistlichen Dingen ist auch für uns ein Hindernis, Gottes Gedanken zu verstehen. „Wache auf, der du schläfst ... und der Christus wird dir leuchten!“ (Eph 5,14).
- Sacharja musste genau hinsehen, was Gott ihm zeigte, und es beschreiben (V. 2). Wir sollen auch sorgfältig die Schrift untersuchen und unsere Untersuchungen auch möglichst in eigene Worte kleiden.
- Sacharja stellte eine Frage zu den Olivenbäumen (V. 4).
- Sacharja gab, auf die Rückfrage des Engels hin, offen und bescheiden zu, dass er es nicht wüsste (V. 5).
- Sacharja fragte noch präziser nach den Olivenbäumen (V. 11).
- Als er keine Antwort bekam, fragte er zum zweiten Mal, noch präziser, nach (V. 12).
- Sacharja gab noch einmal zu, dass er das nicht interpretieren kann (V. 13).
Und erst jetzt gibt der Engel die Lösung: Die Bäume sind die beiden Söhne des Öls – damit ist das Priestertum und das Königtum gemeint (denn beide wurden mit Öl für ihr Amt gesalbt). Damals wurde das Priestertum durch den Hohenpriester Josua (Sach 3,1) und durch den Statthalter Serubbabel präsentiert; völlig verwirklicht und vollendet wird diese Prophezeiung durch Christus, der als Priester und König auf seinem Thron sitzen wird (Sach 6,13).
Wir lernen daraus, dass wir uns intensiv mit dem beschäftigen sollen, was uns der Geist in dem Wort Gottes vorstellt. Wir sollen Fragen stellen und demütig forschen, bis wir Licht empfangen. Und wenn wir Licht empfangen, brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir „auf Christus stoßen“.