„Lasst eure Milde kundwerden allen Menschen; der Herr ist nahe.“ (Philipper 4,5)

Jeder von uns hat gewisse Verpflichtungen, denen wir nachkommen müssen, aber auch Rechte, die wir in Anspruch nehmen können. In der Welt werden oft die Rechte stark betont und man ist daher vielfach bestrebt, persönliche Ansprüche in jedem Fall wahrzunehmen und durchzusetzen. Für uns Christen gelten da andere Maßstäbe: Wir sollten unsere Milde (o. Nachgiebigkeit) allen Menschen kundwerden lassen, was auch das Preisgeben eigener Vorteile in sich schließen kann.

Der Apostel Paulus und seine Mitarbeiter haben uns ein nachahmenswertes Beispiel gegeben. In 1. Korinther 9 nennt Paulus einige Rechte, die sie hatten. Dazu gehörte, dass sie nicht zu arbeiten brauchten, sondern von den Gläubigen, denen sie dienten, leben konnten. „Aber“, schreibt der Apostel in Vers 12, „wir haben von diesem Recht keinen Gebrauch gemacht, sondern wir ertragen alles, um dem Evangelium des Christus kein Hindernis zu bereiten“.

Die Gesinnung, die aus diesen Worten hervorleuchtet, sollte auch uns kennzeichnen. Wir möchten daher prüfen, ob wir nicht in dem einen oder anderen Fall besser verzichten sollten, anstatt auf unseren Forderungen zu bestehen. Das wird vielleicht nicht immer möglich, gewiss aber oft nicht einfach sein. Doch der Gedanke an das nahe bevorstehende Wiederkommen des Herrn hilft uns sehr, diesen Schritt zu tun.  Er kommt ja bald und dann spielen unsere Rechte keine Rolle mehr! Wenn wir uns dadurch anspornen lassen nachgiebiger zu sein, werden wir zu einem Zeugnis für unseren Herrn und Heiland und nicht zu einem Hindernis für andere zu werden.