Petrus erkannte aus Psalm 109, dass es für Judas Iskariot einen Ersatz, einen Nachfolger geben musste (Apg 1,20). Dieser Nachfolger musste den Herrn Jesus in seinem öffentlichen Dienst von Anfang an begleitet und die Himmelfahrt des siegreich Auferstandenen erlebt haben (Apg 1,22). Wahrscheinlich erfüllten nur zwei Männer diese Kriterien: Joseph und Matthias. Das Los fiel auf Matthias und er wurde den elf Aposteln zugezählt. Jetzt konnte wieder im vollen Sinn von „den Zwölfen“ geredet werden. Dass es zwölf Apostel sein mussten, sollte sicher ein Zeugnis für das zwölfstämmige Volk (vgl. Jak 1,1) Israel sein. Im Reich werden die zwölf Apostel auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten (Mt 19,28).

Der Apostel Paulus gehört nicht zu den Zwölfen und nimmt eine Sonderstellung unter den Aposteln ein. Wenn er auch den Herrn Jesus nicht begleitet hat, so hat er doch das große Merkmal eines Apostels erfüllt: Er hat Jesus gesehen (1. Kor 9,1). Nicht auf der Erde wie die Zwölfe, aber in der Herrlichkeit (Apg 9,5). Sein Dienst steht auch nicht in Verbindung mit Israel (Gal 2,7) oder überhaupt mit der Erde – Paulus zeigt besonders die enge Verbindung der Erlösten mit ihrem Herrn im Himmel. Das wurde schon darin angedeutet, dass der Herr zu Saulus, der die Gläubigen verfolgte, sagte: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“

In Übereinstimmung damit finden wir bei dem himmlischen Jerusalem die zwölf Apostel und nicht den Apostel Paulus. Denn das himmlische Jerusalem zeigt uns die Versammlung Gottes nicht in ihrer ewigen Bestimmung an sich, sondern im Reich in Verbindung mit dem irdischen Jerusalem (siehe Off 21,12–14).