Die Leugner der Jungfrauengeburt Jesu führen gerne an, dass man das Wort „Jungfrau“ in Jesaja 7 und Lukas 1 auch mit „junge Frau“ übersetzen könnte. Mag sein, dass diese Übersetzungsmöglichkeit besteht, aber das würde zumindestens im Zusammenhang von Jesaja 7 überhaupt keinen Sinn ergeben. Denn der Prophet kündigt die Geburt des Sohnes Gottes ja als ein „Zeichen“ an. Wenn es lediglich eine junge Frau gewesen wäre, dann wäre es nichts Übernatürliches, kein Zeichen gewesen.

Wir sind im Übrigen nicht nur auf diesen Begriff „Jungfrau“ angewiesen, um die übernatürliche Geburt Jesu aus der Bibel zu beweisen. Lukas 1 sagt ganz klar: „Siehe, du wirst im Leib empfangen und einen Sohn gebären, und du sollst seinen Namen Jesus heißen. … Maria aber sprach zu dem Engel: Wie wird dies sein, dieweil ich keinen Mann kenne? Und der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden.“

Maria war also, bevor sie mit Joseph zusammengekommen war, schwanger, und das hatte Gott selbst, der Heilige Geist, in ihr bewirkt. Wer das leugnet, raubt dem Herrn Jesus seine Herrlichkeit als der Heilige, Sündlose. Denn wäre er der „normale“ Sohn irdischer Eltern, dann hätte er die Anlage zum Sündigen, die wir alle in uns haben, genauso in sich gehabt.

Dadurch berauben wir uns selbst auch der Grundlage unseres christlichen Glaubens, der doch auf der Sündenvergebung auf der Grundlage eines sündlosen, stellvertretenden Opfers beruht. Wenn er aber genauso wie wir „in Sünde empfangen“ worden wäre (Ps 51,5), dann hätte er dieses stellvertretende Opfer nicht sein können. Denn nur jemand, der selbst keine Sünde hat, kann stellvertretend die Sünden anderer sühnen. Petrus sagt daher ganz klar (1. Petrus 2,22–24): „Der keine Sünde tat, noch wurde Trug in seinem Munde erfunden, der, gescholten, nicht wiederschalt, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der recht richtet; der selbst unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen hat.“

Letzlich würde man sich mit der Leugnung der Jungfrauengeburt in die Reihe derer einreihen, die schon zu Lebzeiten Jesu zu ihm gesagt haben (Johannes 8,41): „Wir sind nicht in Hurerei geboren“ (und damit meinten sie: so wie du).

Die übernatürliche Geburt des Herrn Jesus durch die Jungfrau Maria ist eine wichtige Tatsache, an der jedes wahre Kind Gottes unbedingt festhalten muss.