Durch Glauben hielt er sich auf in dem Land der Verheißung, wie in einem fremden, und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung; denn er erwartete die Stadt, welche Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist. (Hebräer 11,9.10)
Jetzt kommt die zweite Glaubensprüfung für Abraham: Er muss sich im Land der Verheißung wie in einem fremden Land aufhalten. Er besitzt darin kein Stückchen Erde. Er ist nicht der Herrscher und er lässt es sich nicht gut gehen, sondern er führt ein Nomadenleben. Er wohnt in einem Zelt und nicht mehr (wie vorher wahrscheinlich) in einem schönem Haus. Und das tat er genau 100 Jahre lang.
Er konnte so lange freudig in einem unbequemen Zelt wohnen, weil er wusste, dass er einmal in eine himmlische Stadt ziehen würde. Er erwartete die Metropole des Reiches, er erwartete das Land – in Verbindung mit dem Herrschen vom Himmel aus. Die himmlische Stadt hat ein gutes Fundament, einen guten Planer und einen guten Ausführer – und steht damit im Gegensatz zu Babel.
Die Stadt Babel wird unmittelbar vor der Berufung Abrahams aus Ur in Chaldäa erwähnt. Diese Stadt konnte nicht weiter gebaut werden, nachdem Gott eingegriffen hatte (1. Mose 11). Im letzten Buch der Bibel wird Babylon (Babel) mehrfach erwähnt, und ihr Untergang wird eindrücklich beschrieben (Off 18). Diese Stadt der Menschen wird untergehen, während die Stadt Gottes Bestand hat und in Ewigkeit in Herrlichkeit leuchten wird (Off 21).
Abraham lebte als Fremdling, aber nicht wie ein Zigeuner. Ein Zigeuner hat kein bestimmtes Ziel. Er ist einfach nur fremd. Abraham war ein Pilger, denn er hatte ein Ziel. Dieses Ziel war jedoch nicht auf der Erde, sondern im Himmel. Er erwartete diese himmlische Stadt und steuerte geradewegs auf sie zu. Tun wir das auch?