Durch Glauben empfing auch selbst Sara Kraft, einen Samen zu gründen, und zwar über die geeignete Zeit des Alters hinaus, weil sie den für treu achtete, der die Verheißung gegeben hatte. Deshalb sind auch von einem, und zwar Gestorbenen, geboren worden gleichwie die Sterne des Himmels an Menge, und wie der Sand am Ufer des Meeres, der unzählig ist. (Hebräer 11,11.12)
Das ist die dritte Prüfung für Abraham (und auch für seine Ehefrau Sara): Sie bekommen keine Kinder. Abraham war doch verheißen worden, dass seine Nachkommen das Land besitzen sollten. Aber wie sollte das wahr werden? Sie gingen ja schon jahrzehntelang kinderlos dahin.
Ihr Ausharren wird auf die Probe gestellt. Es ist hier nicht das allgemeine Ausharren auf den Himmel, sondern sie erwarten die spezielle Erfüllung einer Verheißung, die sich auf der Erde ereignen muss – aber nach menschlichem Ermessen konnte sie sich nicht mehr ereignen.
Abraham glaubte Gott, Sara tat das auch. Ihr Versagen und ihr Unglaube werden nicht erwähnt. Zuerst war da die Sache mit Hagar und dann das Lachen Saras, ein Jahr vor der Geburt. Aber innerhalb von drei Monaten hat auch sie Glauben gezeigt, und deshalb wurde sie, drei Monate nach der Ankündigung des Sohnes, schwanger.
Vielleicht werden wir nicht nur erprobt, indem wir irgendwo ausziehen und dann warten müssen (und das Warten kann schwerer als das Weggehen sein, weil es eine mehr ständige Sache und nicht eine einmalige Entscheidung ist), sondern auch, indem wir vor einer unmöglichen Schwierigkeit stehen. Wenn es schwer wird, zu glauben, dass Gott zu seiner Verheißung steht, wenn wir geneigt sind, seine Treue anzuzweifeln, wenn wir lange vergeblich auf Segen warten (und doch wissen, dass dieser Segen nach den Gedanken Gottes ist), dann wird das Ausharren des Glaubens auf eine schwere Probe gestellt.
Abraham hat diese dritte Prüfung bestanden. Er vertraute Gott und wartete. Er hatte einen schwachen Körper, aber keinen schwachen Glauben. So blickte er von sich weg und zu Gott hin (Röm 4). Und schließlich kam aus dem erstorbenen Abraham („erstorben“ im Blick auf das Bringen von Leibesfrucht, vgl. mit Jud 12) doch noch Leben hervor.