Frage: Was bedeutet, dass ohne Heiligung niemand Gott schauen wird?

Zunächst ist es gut, zu überdenken, was Heiligung bedeutet. Heiligung meint Weihe, Absonderung für Gott.

Man muss bei der Heiligung grundsätzlich zwei Sichtweisen unterscheiden:

Es gibt eine einmalige Heiligung: Wenn jemand dem Evangelium glaubt, wird er geheiligt – für Gott beiseitegestellt. Das geschieht ein für alle Mal auf der Grundlage des Werkes Christi. Siehe zum Beispiel Hebräer 10,10.

Es gibt eine tägliche Heiligung: Die von neuem Geborenen bemühen sich, für Gott zu leben und das Böse zu meiden. Dahin führt auch Gottes Erziehung (Hebräer 12,10). Diese tägliche Heiligung ist auch das Thema in Hebräer 12,14.

Die Aussage von Hebräer 12,14 mag man darum so umreißen: Wer bekennt, dem Herrn Jesus anzugehören, aber nicht nach Absonderung vom Bösen und nach Hingabe an Gott trachtet, lebt im Widerspruch zu seinem Bekenntnis. Wer überhaupt nicht nach praktischer Heiligkeit strebt, der kann auch die einmalige Heiligung nicht haben. So jemand hat kein Leben aus Gott – und wird Gott nicht schauen.