Zur Erhaltung des Lebens hat Gott mich vor euch hergesandt (1. Mo 45,5).

Hier finden wir die Erinnerung an zwei Männer Gottes. Beide haben eine zentrale Rolle in der Geschichte des Volkes Israel gespielt. Deswegen wird auch immer wieder an ihre Taten erinnert, sowohl in den Psalmen als auch im Neuen Testament. In seiner berühmten Rede vor dem Synedrium geht Stephanus ausgedehnt auf das Leben von Mose und Joseph ein. Er tut das, um sie mit dem Herrn Jesus zu vergleichen. Sowohl Joseph als auch Mose wurden zunächst durch ihre Brüder verworfen, während sich nachher zeigte, dass sie in Gottes Plan gerade die Retter ihres Volkes waren.

So wurde auch der Herr Jesus anfänglich durch sein Volk verworfen. Petrus erklärt am Pfingsttag, dass das sogar in Gottes Plan eingeschlossen war. Er musste am Kreuz sterben, wollte Er die Sünden des Volkes tragen und wegtun. So musste Joseph nach Ägypten verkauft werden, um dort nach Gottes Plan der Retter der damaligen Welt und auch seines Vaters und seiner Brüder zu werden. Joseph hat sich das bewusst gemacht und seine Brüder damit beruhigt. Joseph war nicht nachtragend, so wie die Brüder das erwartet hatten.

Noch viel weitreichender gilt das für den Herrn Jesus: Er starb aus Liebe zu seinem Volk und auch zu uns. Joseph kannte Gottes Pläne nicht – der Herr Jesus allerdings doch. Er wusste auch, was Sterben für unsere Sünden bedeutete: Er wurde so behandelt, wie wenn Er an allem Schuld wäre. In drei dunklen Stunden ging Er in die Gottverlassenheit!

Was können wir von seiner Haltung viel lernen: „Vater, vergib ihnen.“ Dieselbe Haltung sehen wir bei Joseph und bei Stephanus. Wie verhalten wir uns, wenn Gottes Wege in unserem Leben schwierig für uns sind? Wir haben Beispiele genug! Er wird uns die Kraft geben und auch den Blick in die Zukunft.