Ich überführe und züchtige, so viele ich liebe (Off 3,19).

Psalm 106 ist ein Psalm, den man am besten mit einer flotten Bergwanderung vergleichen kann. Täler und Berge wechseln sich ständig ab.

Im Abschnitt von heute befinden sich zwei Bergspitzen und zwei Täler. Der Schreiber dieses Psalms, der aus dem Tal der Verbannung hochgeklettert ist, hat auf dem ersten Gipfel eine Weitsicht, die ihn so verzückt, dass er ausrufen muss: Halleluja! Preist den Herrn! Von oben her sieht er, dass der Herr gut ist und seine Güte bis in Ewigkeit währt.

Wiewohl die Israeliten wegen ihres Ungehorsams von den sie umringenden Völkern zu leiden hatten, sieht er, dass der Herr an seinem Volk ein Wohlgefallen hat; es ist und bleibt das auserwählte Volk Gottes. Aus der Ferne sieht er das Heil bereits als aufkommende Sonne glimmen (V. 4.5).

In Vers 6 und 7 steigt er kurz ab, um schnell durch das Tal der Sünde, Ungehorsamkeit und Gottlosigkeit auf den nächsten Gipfel zu steigen. Auf dem ersten sah er Gottes Güte und ewige Barmherzigkeit für sein Volk, jetzt sieht er Gottes erlösende Kraft für sein Volk. Gott hatte seine Macht bekanntgemacht; alles und jeder musste Ihm weichen. Diese Aussicht gibt ihm Hoffnung; das Loblied hat er schon auf seinen Lippen!

Es kann sein, dass du dich derzeit in einem der Täler befindest, über die der Psalmist schreibt. Vielleicht durch deine Ungeduld oder deine sündige Begierde. Denke dann an den Tagesvers und mache es wie der Psalmdichter: Bekenne deine Sünden, ziehe deine „Bergschuhe“ an und sieh zu, dass du so schnell wie möglich auf eine der herrlichen Berggipfel des Wortes Gottes kommst!