„Jetzt freue ich mich in den Leiden für euch und ergänze in meinem Fleisch das, was noch fehlt an den Drangsalen des Christus für seinen Leib, das ist die Versammlung“ (Vers 24)

Es gibt zwei Gründe, warum Paulus gelitten hat. Ein Grund ist die Tatsache, dass er das Evangelium auch Heiden gepredigt hat. Und ein zweiter Grund für seine Leiden liegt darin, dass er ein Geheimnis mitgeteilt hat; etwas, was bis dahin verborgen war im Herzen Gottes und nun offenbart worden war. Und er war das Werkzeug Gottes, dies mitzuteilen. Deshalb war er in besonderer Weise ein Angriffspunkt des Feindes, das war auch schon dem Ananias angekündigt worden (Apg 9,16).

Und in diesem Sinn sind diese Leiden schon speziell für den Apostel Paulus. Wir werden auch in geringem Maß Leiden erfahren, wenn wir an diesen Wahrheiten festhalten, wenn wir sie verkündigen und wenn wir sie praktizieren im Zusammenkommen als Versammlung, aber das Ergänzen der Leiden des Christus ist doch speziell für dieses besondere Werkzeug des Herrn. Dieses Ergänzen ist durch Paulus abgeschlossen. Wir können in solch einer Form, wie es Paulus erlebte, überhaupt nicht leiden (vgl. Apg 22,21+22; 1. Thes 2,15+16). Das ist der bittere Hass des jüdischen Volkes dagegen, dass jetzt die Botschaft der Gnade auch den Nationen gesandt wurde, und den Nationen nun Segnungen verkündet wurden, die sie als Volk der Juden nie besessen hatten. Sie selbst wollten diese Botschaft für sich gar nicht annehmen, dass jetzt nicht mehr Juden und Griechen waren, sondern alle eins in Christus. Dieser Charakter der Predigt des Apostels rief diese Leiden hervor.

Natürlich geht es hier nicht um die sühnenden Leiden des Herrn, da gibt es nichts zu ergänzen oder hinzuzufügen, das hat unser Herr völlig getan und vollkommen vollbracht (Joh 19,30). Aber in bezug auf den Widerstand des Feindes gegen die Wahrheit hat er die Leiden des Christus ergänzt. Dass er jetzt den Nationen und nicht mehr nur den Juden den Christus verkündigte, der das Heil brachte, das entsprach gar nicht den Vorstellungen der Juden, die immer noch gern an ihrer vermeintlichen Vorrangstellung festgehalten hätten.

Für die Grundlegung der Lehre über die Versammlung hat Paulus gelitten; in diesem Sinn hat der Herr nicht gelitten. Deshalb waren diese Leiden auch das, was noch gefehlt htte. Christus hatte dafür gelitten, dass die Versammlung überhaupt gegründet werden konnte, Er hat für sie gelitten, Er hat alles gelitten bis auf diese eine Sache, die deshalb noch fehlte, nämlich für die Grundlegung der Lehre. Alle, die nach ihm kamen, auch wir heute, können vielleicht auch leiden, aber dann nur für das Festhalten dieser Lehre. Also sowohl der Herr Jesus als auch Paulus litten aus Liebe zur Versammlung. Die Liebe des Herrn zur Versammlung und die Leiden, die damit verbunden waren, war dazu nötig, damit überhaupt eine Versammlung entstand. Paulus hat auch die Versammlung geliebt, aber sein Leiden hing damit zusammen, dss er die Lehre über diese Versammlung kundmachte. Der Charakter der Liebe war vielleicht in etwa vergleichbar, aber der Charakter der Leiden total verschieden.

Und doch wollen wir uns anspornen lassen, auch heute den Leiden nicht aus dem Weg zu gehen, Leiden und Spott vielleicht sogar von wahren Gläubigen, die uns lächerlich machen und sagen: was wollt ihr denn, so eng und streng, ihr werdet immer kleiner werden – Paulus war am Ende seines Lebens ganz allein (2. Tim 1,15). Hat er den Mut verloren? Nein! Er war nicht niedergeschlagen (2. Tim 4,7+8). Und wir sollten es auch nicht werden, und die Dinge um uns herum sollten uns nicht so bedrücken, dass wir überhaupt keinen Mut mehr haben und vielleicht sogar zum Schluss klein beigeben. Es ist wichtig, festzuhalten, was wir haben, was der Herr uns anvertraut hat! Viele von uns haben das in den vergangenen Jahren erfahren, dass es Leiden von Brüdern und Schwestern mit sich bringen kann, wenn man einfach in Liebe und in Gehorsam Seine Wahrheiten und damit Ihn festhalten will.Möchten wir doch das aus diesem Kampf und den Leiden des Apostels lernen, dass diese Wahrheiten es wert sind, daran festzuhalten bis zum Ende, keinen Millimeter davon abzuweichen und es nicht irgendwie aufzuweichen und menschlicher zu machen, zu Seiner Ehre – auch wenn es Leiden mit sich bringt!

In Eph 3,1 sagt Paulus, dass er ein Gefangener Christi Jesu für euch, die Nationen sei. Und wir müssen dieses für euch nicht beschränken auf die Zeitgenossen von Paulus, sondern gilt es nicht auch für uns heute? Wenn wir heute diese einmaligen Dokumente aus der Feder des Apostels Paulus haben dürfen, wenn wir heute durch diese Belehrungen ein wenig wissen dürfen, was die Versammlung Gottes ist, was sie für das Herz des Herrn Jesus ist, was sie für das Herz Gottes ist, dann deswegen, weil ein treuer Mann für uns gelitten hat. Wir sind dem Herrn oft nicht genug dankbar für diesen Mann. Paulus ist heute längst beim Herrn, und er braucht unseren Dank nicht, aber ein ehrenvolles Andenken an so einen Mann, der nicht mit Widerwillen sondern mit Freuden litt, wollen wir uns bewahren!

Wir klagen und jammern oft, wenn so ein bisschen Schmerz kommt; wir sagen unseren Kindern: Ach, ihr tut uns leid, wenn ihr ein Röckchen anhaben müsst, zieht doch lieber Hosen an, dann habt ihr nicht so viel Not. Ist das nicht ein elendes Bild von uns? Wir jammern um jedes kleine Bisschen, wo die Welt uns vielleicht entgegen ist – aber dieser Mann hat mit Freuden gelitten.

„…deren Diener ich geworden bin nach der Verwaltung Gottes, die mir in Bezug auf euch gegeben ist, um das Wort Gottes zu vollenden“ (Vers 25)

Auch hier ist wie in Vers 23 in Bezug auf den Apostel Paulus das ich sehr betont. Wir können daher nicht so ohne weiteres seine Dienste an dem Evangelium und an der Versammlung jetzt auf uns anwenden. Die Verwaltung darüber hatte Paulus speziell empfangen (Eph 3,3+8). Es ist gut, wenn wir ein bisschen bescheiden bleiben und nicht meinen, wir hätten mehr Licht als die Apostel Petrrus oder Johannes. Die wussten auch sehr viel von diesen Wahrheiten, aber sie waren nicht beauftragt, uns das mitzuteilen. Wir können sicher sein, dass Petrus etwas wusste vom Haus des Vaters, aber es war Johannes gegeben, uns das mitzuteilen. Und wenn wir heute alle Seiten der Wahrheit wissen dürfen durch die Gnade Gottes und durch das vollendete Wort Gottes, so wollen wir doch bescheiden bleiben – auch diese Apostel und Propheten wussten um die Dinge, aber Paulus allein war das Werkzeug zur Verkündigung.

Können wir aus dieser Zusammenstellung, dass Paulus sowohl Diener des Evangeliums als auch Diener der Versammlung war, nicht auch lernen, dass es ein gewisses Gleichgewicht gibt im Blick auf diese beiden Dienste? Es hat auch in unserer Mitte Zeiten gegeben, wo der Dienst der Versammlung etwas überbetont wurde; es gibt aber auch andererseits die Gefahr, dass man den Dienst an dem Evangelium überbetont. Wir sollten nicht die eine Seite überbetonen unter Vernachlässigung der anderen Seite. Die Verkündigung des Evangeliums hat einen hohen Stellenwert, und der Dienst an den Gläubigen hat auch einen hohen Stellenwert. Das bedeutet aber nicht, dass ein Evangelist die Gabe eines Lehrers ausüben soll, weil er beiden Seiten gerecht werden möchte, und auch soll der Lehrer deshalb nicht zu einem Evangelisten werden – der Herr hat die Gaben Seinem Leib so gegeben, dass allen Bedürfnissen entsprochen werden kann.

Die ganze Heilige Schrift hindurch finden wir, dass der Feind sich ganz besonders aufmacht, wenn Gott neue Wahrheiten vorstellt, und sich dagegen stellt. Und Paulus war hier das Werkzeug, solche Wahrheiten zu verkündigen, die der Herr selbst auf Erden noch nicht mitgeteilt hatte (Joh 16,12+13) – und dadurch hat er das Wort Gottes vollendet. Das hat nichts damit zu tun, dass auch danach noch Teile des Wortes Gottes – inspiriert durch den Heiligen Geist – geschrieben worden sind; aber thematisch hat Paulus das Wort Gottes vollendet, die ganze christliche Wahrheit ist durch den Apostel Paulus mitgeteilt worden. Er hat das Wort Gottes auf sein Vollmaß gebracht. Das entsprach übrigens auch der Gefahr, in der die Kolosser standen, diesem gnostischen Irrtum, dass man dem Wort Gottes etwas hinzufügen möchte. Aber dem Evangelium Gottes sind keine Elemente zur Bereicherung hinzuzufügen, es hat sein Vollmaß erreicht und Entwicklung hat dabei überhaupt keinen Platz! Und genauso wenig dürfen wir etwas von diesem Wort hinwegnehmen. Wir brauchen nichts mehr, aber auch nichts weniger!

Das Wort Gottes vollenden bezieht sich also nicht auf die komplette Anzahl der Schriften, sondern auf den geistlichen Inhalt, zu dem Paulus also durch diese Offenbarungen über die Wahrheit von der Versammlung den letzten Punkt hinzugefügt und damit den Kreis der Offenbarungen vollendet hat. Die noch Jahrzehnte später von Johannes verfassten Schriften sind in diesem Sinn keine neuen Offenbarungen mehr – auch das Buch der Offenbarung selbst nicht – denn wenn man das Buch Daniel z.B. kennt, sind das Erweiterungen und Ergänzungen, aber keine völlig neuen Gesichtspunkte. Aber woher wissen wir eigentlich so sicher, welche Bücher zu dem Kanon der Heiligen Schrift dazugehören, und welche nicht? Z.B. wird heute vielfach versucht, die Apokryphen des Alten Testamentes (Buch Sirach, Tobias, Buch der Makkabäer u.a.) und auch des Neuen Testamentes (Evangelium des Thomas, Evangelium des Judas u.a.) auf die gleiche Stufe zu stellen, wie die Heilige Schrift mit ihren 66 Büchern, als wären sie genauso wichtig und wertvoll. Heute werden sie auch gar nicht mehr so genannt, sondern einfach Spät-Schriften, und die 66 Bücher des Kanons der Heiligen Schrift werden dann einfach die Früh-Schriften genannt, als ob das alles nur eine zeitliche Komponente hätte. Dahinter steht einmal die Bestrebung, die Bücher des Kanons der Heiligen Schrift auf das Niveau menschlicher Bücher herabzuziehen und die göttliche Inspiration zu leugnen, und diese viel viel später entstandenen Schriften werden hochgehoben und somit auf das gleiche niedrige Niveau, das nichts mehr mit dem Wort Gottes zu tun hat herangehoben.

Woher können wir also wissen, welche Schriften zu dem vollendeten Wort Gottes dazugehören und welche nicht? Müssen wir uns auf die Entscheidungen der Kirchenobersten stützen, die auf ihren Konzilen einfach festgelegt haben, was in das Wort Gottes hineingehört? Damit wird der Eindruck suggeriert, als wären die Schriften durch rein menschliches Handeln zusammengefügt worden. Und schon zu Zeiten der Apostel gab es offensichtlich gefälschte Schriften (2. Thes 2,2), sogar unter dem Namen des Apostels Paulus, die so die Gläubigen in Verwirrung brachten. Solche Schriften hat es also von Anfang an gegeben. Aber die rechtgläubigen Christen zur Zeit des Neuen Testamentes haben sich auch darauf verlassen, wie Gott die Schriften sofort zur Anerkennung gebracht hat. Es hat nicht jahrhundertelang eine Unsicherheit bestanden, die dann durch diese Bischöfe auf ihren Konzilen geordnet worden wäre.

Die Bibel selbst gibt Beispiele dafür, wie die Schriften, die der Herr durch den Heiligen Geist gegeben hat, sofort von den Gläubigen anerkannt wurden. Im Neuen Testament haben wir zwei Stellen, die das deutlich zeigen. In 1. Tim 5,18 führt Paulus zwei Stellen an aus 5. Mo 25,4 und Lk 10,7, und schreibt darüber: „Denn die Schrift sagt“. Und das Lukas-Evangelium war erst ganz kurz zuvor von seinem Mitarbeiter Lukas verfasst worden und entstanden; und der große Apostel Paulus hatte erkannt, dass hier der Heilige Geist etwas inspiriert hatte und es sofort als Gottes Wort anerkannt. Die zweite Stelle ist 2. Pet 3,15+16, wo Petrus von allen Briefen des Apostels Paulus (immerhin fast die Hälfte des Neuen Testamentes) spricht – und die beiden hatten getrennte Arbeitsgebiete und einmal sogar eine ernste Konfrontation (Gal 2,11 ff.) – die er offensichtlich alle kannte; und er stellt sie auf eine Stufe mit „den übrigen Schriften“, mit denen das ganze Wort Gottes gemeint ist. Andererseits werden im Neuen Testament auch Briefe der Apostel erwähnt, die offensichtlich nicht inspiriert waren und deshalb auch dem Kanon der Heiligen Schrift nicht hinzugefügt wurden (Paulus Brief an Laodizea, vgl. Kol 4,16; Johannes Brief an die Versammlung des Gajus und Diotrephes; vgl. 3. Joh 9). Im Alten Testament sind es Daniel und Jeremia (Dan 9,1+2 hinsichtlich Jer 25,11+12 und 29,10), Jeremia und Micha Jer 26,18 hinsichtlich Micha 3,12), wo Gott uns in der Bibel selbst ein zweifaches Zeugnis dafür gibt, dass die Zeitgenossen sofort die Inspiration der Schriften, die sie bekamen, anerkannt haben und damit den übrigen Gläubigen einen deutlichen Hinweis darauf gaben, dass es sich um das heilige Wort Gottes handelt.

Und die alttestamentlichen Apokryphen, die schon zur Zeit der Juden des Alten Testamentes entstanden sind, wurden von den Juden niemals als Heilige Schrift anerkannt. Man weiß bis heute eigentlich gar nicht, wo sie überhaupt herkommen. Sie sind erst in der Septuaginta, der ägytischen Übersetzung des Alten Testamentes 200 Jahre vor Christus, aufgetaucht. Ein Amerikaner hat sich mal die Arbeit gemacht und gezählt, wie oft im Alten Testament der Ausdruck vorkommt: „Gott sprach“, „der Herr redete“, „so spricht der Herr“ u.Ä. 3.808 mal kommt diese Ausdrucksweise im Alten Testament vor – und in den Apokryphen kommt es nicht ein einziges Mal vor!

Auf diesen Konzilen 400 Jahre nach Christus ist also nicht entschieden worden, was zur Heiligen Schrift dazugehört und was nicht, sondern es ist bestätigt worden, was schon längst durch die Wirksamkeit Gottes innerhalb der Versammlung feststand, aber was von einigen wenigen Kritikern und Irrlehrern angezweifelt und bestritten wurde. Von daher können wir ganz klar sagen, dass außer den 66 Schriften keine andere Schrift das geringste Recht hat, zum Kanon der Bibel dazuzugehören. Gott hat uns Sein Wort unter der Waltung Seines Heiligen Geistes so erhalten.

Wir haben heute ein vollendetes Wort Gottes in Händen. Es gibt keine Entwicklung und es gibt auch keine neuen Offenbarungen mehr. Objektiv gesehen ist diesem Wort nichts hinzuzufügen und auch nichts wegzustreichen. Und wenn es um unsere praktische Verantwortung geht, wie wir mit dem Wort Gottes umgehen, dann dürfen wir auch nichts für uns dem Wort Gottes hinzufügen oder wegstreichen. Wir machen es praktisch ungültig, wenn wir Überlieferungen daneben stellen (Mk 7,8–13). Es ist das Wort Gottes, die Wahrheit, die Gott uns gegeben hat, ist eine Einheit, wir brauchen alle 66 Schriften des Alten und des Neuen Testamentes, um die Wahrheit Gottes zu erfassen; und es ist das Wort Gottes, eine höhere Autorität gibt es für uns nicht. Wie dankbar dürfen wir sein, dass wir das Wort Gottes vollendet in unseren Händen haben!

Wie gehen wir heute mit dem vollendeten und vollkommenen Wort Gottes um? In welcher Gesinnung und inneren Haltung nehmen wir es zur Hand und wenden es an? Es ist eine Gefahr unserer Tage, dass wir es in einer mechanischen Weise tun z.B. bei der Frage der Zulassung zum Tisch des Herrn oder bei Fragen von Ehescheidung oder Wiederverheiratung. Wir verstecken uns manchmal hinter der Behauptung, dass wir uns ganz eng an das Wort halten, und Herz und Gewissen werden bei uns dabei überhaupt nicht angesprochen. Wir wenden das Wort Gottes an, wie die Juden das Gesetz damals angewendet haben und suchen doch nur Schlupflöcher und Auswege, wie man das Wort Gottes umgehen kann – und man kann nach außen sagen: wir haben doch alles gehalten. Das ist eine der größten Gefahren in unserer gegenwärtigen Zeit! Ganze Versammlungen sagen heute, dass sie sich streng an das Wort Gottes halten, und man sieht doch, dass dort Dinge geschehen, die unmöglich nach Gottes Gedanken sein können. Wir sind heute in einer Zeit, wo wir viel Belehrung über das Wort Gottes haben, soviel Belehrung, dass damit jongliert wird und diskutiert wird, und sich letztlich doch nur an den Buchstaben gehalten wird und Herz und Gewissen kommen dabei nicht mehr in das Licht des Wortes Gottes! Und wenn das bei uns ist, dann haben auch wir in dieser Hinsicht nur eine Form der Gottseligkeit und verleugnen ihre Kraft (2. Tim 3,5).

Bei dem Ausdruck Diener der Versammlung geht es nicht nur um die Wahrheit von der Versammlung, sondern um das ganze christliche Geheimnis. In Eph 3,6 stellt Gott in einer Kürze, die uns nur beeindrucken kann, drei Teile dieses Geheimnisses vor. Man kann es an manchen Stellen der Schrift bewundern, wie Gott in aller Kürze hohe Wahrheiten vorstellt. In diesem Vers haben wir auch den Gedanken, „dass die aus den Nationen Miterben seien und Miteinverleibte (Mit-Leib) und Mitteilhaber der Verheißung“. Das ist in kurzen Worten die Zusammnefassung dieses Geheimnisses: Miterben mit dem Haupt-Erben Christus und mit den Menschen aus dem Volk Israel, die Erlösten aus den Heiden sind Miterben (Eph 1,10+11); dann Mit-Leib, die Wahrheit, die wir am Ende von Eph 1 finden; und Mitteilhaber Seiner Verheißung, da sehen wir das ewige Leben, die Kindschaft und die Sohnschaft aus Eph 1,4+5.

„…das Geheimnis, das von den Zeitaltern und von den Geschlechtern her verborgen war, jetzt aber seinen Heiligen offenbart worden ist“ (Vers 26)

Wir haben im Alten Testament absolut keine Offenbarung über die Wahrheit von Christus und Seiner Versammlung. Wohl finden wir dort gewisse Bilder von Christus und der Versammlung, aber wir können diese Bilder nur so verstehen, weil wir heute den Scheinwerfer des Neuen Testamentes darauf scheinen lassen. Erst mit dem Licht des Neuen Testamentes können wir diese Bilder erkennen. Zur Zeit des Alten Testamentes hätte niemand den Gedanken haben können, dass das Bilder oder Hinweise sind auf Christus und die Versammlung.

In den vergangenen Jahren ist immer wieder bei der Betrachtung des Buches Ruth die Auslegung gedeutet worden auf die Wahrheit von Christus und der Versammlung. Damit sollten wir vorsichtig sein. Im Buch Ruth haben wir Christus als Messias, der eine irdische Braut hat; und daneben haben wir Anwendungsmöglichkeiten auf uns persönlich in unserem Glaubensleben. Das können wir daraus entnehmen, aber eine glatte Übertragung auf die Wahrheit von der Versammlung sollten wir lieber nicht vornehmen.

Dass Gott unter den Nationen eine solche Segnung bereitet hat, dass war sehr wohl ein Geheimnis, und es war den jüdischen Vorstellungen völlig entgegen. Sie hatten eine Herrlichkeit auf der Erde erwartet mit einem Messias in ihrer Mitte. Und dass jetzt der Herr Jesus im Himmel sein würde und wir in Ihm jetzt dort versetzt (Eph-Brief), das war völlig gegen ihre Vorstellungen. Aber auch, dass Christus in uns ist (Kol-Brief) und wir eine zukünftige Herrlichkeit erwarten, war auch völlig ihren Vorstellungen entgegen.

Wenn wir Vers 26 und 27 recht verstehen wollen, ist es wichtig, zuerst gut zu verstehen, was der Ausdruck „Christus in euch“ meint. Das ist nämlich der Zentralpunkt dieser beiden Verse. Ein wenig Licht auf diesen Ausdruck bekommen wir aus Eph 3,17, wo davon gesprochen wird, „dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne“. Das ist eine persönliche Sache für jeden Glaubenden, dass der Herr Jesus lebendig in meinem Herzen ist als Inhalt meines Lebens. Und zwar ist es noch die Hoffnung der Herrlichkeit, denn ich bin noch auf Erden und Er ist schon droben in der Herrlichkeit. Im Epheser-Brief steht das so nicht, weil wir da schon mit Christus in den himmlischen Örtern gesehen werden, aber hier werden wir noch auf Erden gesehen, wir gehen dieser Hoffnung entgegen, wir werden den Herrn Jesus sehen, Er wird der Zentralpunkt sein, wenn wir am Ziel angelangt sind – aber jetzt ist es noch eine Hoffnung auf die Herrlichkeit. Aber auf diesem Weg zu dem Ziel, zu Ihm hin, lebt Er in unseren Herzen als Lebensinhalt, als die zentrale Person.

Als wir einst noch ohne Christus waren, als wir unbekehrt waren, war das Zentrum unseres Denkens unser Egoismus, unsere eigene Person; aber seitdem wir zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen sind, ist das Zentrum unseres Denkens und unseres Lebens Christus. Diesen Gegensatz finden wir in Phil 2,21. Jetzt als Glaubende haben wir einen Lebensinhalt bekommen, und zwar eine lebendige Person, die schon droben ist in der Herrlichkeit, die aber lebt in meinem Herzen. Und im Epheser-Brief wird gezeigt, dass Er lebendig wird in uns durch die Wirksamkeit des Geistes auf der Grundlage des Wortes Gottes.

„…denen Gott kundtun wollte, welches der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses ist unter den Nationen, das ist: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit“ (Vers 27)

Es ist ein wunderbarer Ratschluss Gottes, dass es Ihm gefallen hat, dass einmal Christus unter den Nationen sein sollte! Die Offenbarung dieses Geheimnisses konnte erst erfolgen, als die Zeiten gekommen waren, wo jetzt die Nationen im Vordergrund und im Mittelpunkt der Gedanken Gottes stehen und nicht mehr das Volk Israel. Und in dieser Zeit leben wir. Und es ist die Gnade Gottes, dass Christus in uns, unter uns ist. Die persönliche Seite, von der wir eben gesprochen haben, ist auch wahr, aber wir wollen auch diesen Gesichtspunkt nicht aus dem Auge verlieren! Christus ist als das Leben in uns (Kol 3,4); in uns, die wir aus den Nationen kommen – eine wunderbare Seite des Geheimnisses des Christus!

Christus in uns ist eigentlich das Gegenstück von der Lehre des Epheser-Briefes, dass wir in Christus sind. Der Epheser-Brief sieht uns da, wo der Herr schon ist. Hier haben wir die andere Seite, dass dieser selbe Christus, in dem wir in der Herrlichkeit unseren Platz haben, Seinen Platz in uns hat, solange wir noch auf dieser Erde sind. Und dadurch ist Er die Quelle der Kraft in uns, in der wir die Gedanken Gottes für unser Leben zum Ausdruck bringen. Wie wenig sind wir uns dieses unvorstellbaren Reichtums oft bewusst! „Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen“ (2. Kor 4,7).

Es hilft zum Verständnis dieser Aussage, wenn wir bedenken, dass das Wörtchen in euch sehr gut auch mit unter euch übersetzt werden kann. Das Geheimnis hier hat zwei Seiten, die beide wahr sind. Und die Seite des Epheser-Briefes ist dabei die abstraktere. Hier im Kolosser-Brief geht es nicht um die hervorragende Seite des Geheimnisses der Verbindung der Gläubigen aus den Nationen mit denen aus den Juden, hier geht es nicht um die Verbindung des Leibes mit dem Haupt – das alles ist der Epheser-Brief; also nicht Christus unter uns, sondern Christus im Himmel. Hier ist es Christus unter uns, den Nationen. Das ist auch ein Geheimnis; und es ist die zweite, vielleicht etwas niedrigere Seite, die aber auch wunderbar ist. Das war im Alten Testament nicht offenbart, dass einmal Christus unter den Nationen sein würde. Nicht als Person, Christus als Person ist im Himmel, aber als das Leben; Christus als Leben ist die Hoffnung der Herrlichkeit. Die Nationen spielten in den Augen der Juden eine sehr untergeordnete Rolle. Und jetzt ist es das offenbarte Geheimnis, dass Christus nicht nur unter den Juden eine zentrale Position einnimmt, sondern auch unter den Nationen. Und wenn hier steht unter den Nationen, dann sind damit natürlich nur die Gläubigen aus den Nationen gemeint.

Wir neigen vielleicht dazu, zu sagen, Christus in euch sei durch den Heiligen Geist. Aber es ist tatsächlich Christus selbst, und zwar als das neue, das ewige Leben. Hier kommen sich Johannes und Paulus in ihrem Gedankengut sehr sehr nahe. Und dieses neue ewige Leben hat die Hoffnung der Herrlichkeit; eine bessere Übersetzung wäre: die Hoffnung auf die Herrlichkeit. Dieses Leben in uns, diese göttliche, ewige Leben, ist der Beweis dafür, dass wir dorthin kommen werden, denn Er selbst ist das ewige Leben. Der Herr Jesus ist in uns als diese Hoffnung, Er zieht uns dorthin, wo Er schon ist. Und die Hoffnung belebt uns, sie ist wie ein Motor, der antreibt, um zu einem Ziel zu gelangen. Diese Hoffnung ist nicht die Herrlichkeit selbst, sondern es ist Christus, Er ist der Inbegriff aller Herrlichkeit! Wenn das der Anziehungspunkt unserer Herzen ist, dann wird sich Christus auch in uns offenbaren können.

Die Offenbarung dieser Wahrheit hat Gott nicht gegeben zu Anfang der Geschichte der Versammlung in der Apostelgeschichte, wo die Versammlung nur aus gläubigen Juden bestand; die hat Er erst jetzt gezeigt, wo die Nationen mit hineingenommen wurden in diesen herrlichen Segensratschluss. Erst da wollte Gott den Reichtum dieses Geheimnisses kundtun. Gott hatte lange geschwiegen über dieses Geheimnis, aber dann gab es Menschen – du und ich – denen wollte Er diesen Reichtum kundtun. Muss das nicht unsere Herzen bewegen, dass Gott uns das kundtun wollte? Hören wir überhaupt zu, wenn Gott uns etwas kundtut, oder gehen wir achtlos daran vorbei? Vielleicht ist das heute neu für uns oder war ein wenig schwierig zu verstehen, aber bewegt nicht allein der Gedanke, dass Gott mir das kundtun wollte, mich dazu, mich mehr mit diesem Reichtum zu beschäftigen und mehr in dieses Geheimnis einzudringen?

Dass Christus in dem Erlösten ist, ist eine Tatsache und ist von jedem wahr. Und es ist eine großartige Sache, dass das Leben, das in uns ist, eine Person ist, und zwar diese wunderbare Person, von der wir in diesem Kapitel Herrlichkeit auf Herrlichkeit gefunden haben. Es ist nicht nur eine Empfindung oder ein Gefühl, sondern es ist die Person des Herrn Jesus. Aber wie erfasse ich das? Wir wissen es, weil Gottes Wort es uns hier sagt und weil wir es glauben. Sehen tun wir Ihn noch nicht mit unseren Augen, deshalb steht hier die Hoffnung der Herrlichkeit. Aber wenn wir dann am Ziel sind, dann sehen wir den, der jetzt unser Leben ist, mit den Augen eines Leibes, der dann gleichförmig ist mit Seinem Leib der Herrlichkeit.

In Phil 1,21 sagt Paulus: „Das Leben ist für mich Christus“. Er sagt dort nicht, dass der Herr für ihn das Leben sei, und er sagt auch nicht, dass der Dienst für den Herrn sein Leben sei, sondern: „Das Leben ist für mich Christus“. Wenn wir wünschen, dem Herrn zu dienen, besteht die Gefahr, dass der Dienst für den Herrn unser Lebensinhalt wird. Aber Paulus sagt nicht, dass der Dienst sein Leben sei, sondern dass es Christus ist. Unser Dienst geht einmal zu Ende hier, und dann, wenn wir nicht mehr können, haben wir keinen Lebensinhalt mehr. Wenn aber Christus unser Lebensinhalt ist, dann bleibt Er lebendig in unseren Herzen, auch wenn wir nicht mehr dienen können! – Christus in uns!

„Den wir verkündigen, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, damit wir jeden Menschen vollkommen in Christus darstellen“ (Vers 28)

Dieser Christus wurde verkündigt, nicht nur das Evangelium von Buße und Bekehrung, sondern diese Wahrheit von Christus in uns, auch wenn sie nicht zu sehen ist und vielleicht schwer zu verstehen ist. Teil der Verkündigung sollen auch alle stellungsmäßigen Dinge sein; diese dürfen nicht einfach ausgelassen werden, weil man sie vielleicht nur schwer verstehen kann. Und jetzt wird beschrieben, mit welcher Mühe Paulus das tat.

Wenn er hier dreimal von jedem Menschen spricht, dann zeigt das die Unumschränktheit seines Dienstes, es gab keine Ausgrenzung, der Dienst machte vor keinem Halt. Mit Menschen sind hier die Gläubigen gemeint, die zu Beginn noch kein neues Leben hatten. Jeder einzelne Gläubige ist für Gott sehr kostbar; in den großen religiösen Systemen geht der Einzelne Gläubige praktisch unter, aber bei Gott hat die Einzelpersönlichkeit großes Gewicht.

Zuerst steht hier die Ermahnung, und danach die Belehrung. Wir würden die Reihenfolge umdrehen und meinen, dass wir zuerst belehren und dann ermahnen müssten. Aber in dieser Reihenfolge ermahnen – belehren wird deutlich, dass die Belehrungen nicht in unserem Intellekt bleiben dürfen. Sicher müssen sie durch unseren Verstand gehen, aber wenn sie da bleiben, dann kann das sogar schädlich sein. Deshalb steht hier zuerst die Ermahnung, die sich an unser Herz und Gewissen richtet, das muss erreicht werden. Die lautere Gesinnung muss aufgeweckt werden. Eine Belehrung ohne Ermahnung birgt die Gefahr, dass wir sie missbrauchen! Und dann muss die Belehrung die Beziehung zur Praxis zeigen. Das ist übrigens auch für diese Konferenz-Betrachtungen so wichtig. Eine Belehrung, aus der nicht praktische Konsequenzen für unser Leben gezogen werden, ist eine gefährliche Sache!

Und als drittes wird das Ziel vorgestellt: jeder Gläubige soll als Erwachsener in Christus dargestellt werden. Im ganzen Neuen Testament werden die Vollkommenen als Erwachsene bezeichnet (Heb 5,14). Das meint nicht unsere vollkommene Stellung in Christus als das Werk Gottes, sondern eine wachstümliche Vollkommenheit (Phil 3,12–15; Eph 4,13). Das Erwachsen-Sein im Glauben heißt, dass Christus alles für uns ist. Erwachsen sein ist also nicht Kenntnis, nicht große Taten, nicht großes Arbeitspensum, nicht viele Dienste, sondern den erkennen, der von Anfang ist (1. Joh 2,13+14). Das sind die Väter in Christus; und daran sehen wir, was das Ziel Gottes mit uns ist. Er hat uns nicht nur diese Stellung geschenkt, sondern Er möchte, dass wir das verstehen und verwirklichen. Dann sind wir geistlich erwachsen. Den Korinthern und den Hebräern musste Paulus einmal sagen, dass sie weit davon entfernt waren, vollkommen zu sein (1. Kor 2,6+3,1; Heb 5,12). Beide, sowohl die Korinther als auch die Hebräer konnten die feste Speise für Erwachsene nicht vertragen.

Hier wird nicht gesagt, dass jeder Gläubige mal ein erwachsener Christ werden soll, sondern es wird gesagt, dass Paulus sich bemüht, jeden Menschen vollkommen in Christus darzustellen. Es ist also eine Sache, die Paulus tut, nicht die die Gläubigen tun. Durch die Belehrung des Apostels sollen die Gläubigen als vollkommen in Christus dargestellt werden. Was unser praktisches Verhältnis zu Christus angeht, sollen wir in eine vollkommene, erwachsene Position gebracht werden. Das zeigt uns auch heute, dass die Brüder, die darüber sprechen, eine gewisse Verantwortung haben, auch diese Dinge den Gläubigen mal vorzustellen. Wir meinen manchmal, solche Gegenstände seien zu schwer und die Hörer würden sie nicht verstehen. Aber wir müssen nicht immer meinen, dass solche Wahrheiten zu schwer seien. Es sind ja nicht nur Kinder in der Versammlung. Wir meinen manchmal, dass auch Mütterchen X alles verstehen müsse. Es muss wohl etwas dabei sein für Mütterchen X, aber es muss auch Speise für Erwachsene dabei sein. Wir haben heute in den örtlichen Versammlungen Defizite im Blick auf den Dienst in der Wortverkündigung über unsere vollkommene Stellung in Christus, und es ist keine verlorene Zeit, auch diese Seiten der Lehre – natürlich abhängig von der Leitung des Geistes – vor die Zuhörer zu bringen.

„…wozu ich mich auch bemühe, indem ich kämpfend ringe gemäß seiner Wirksamkeit, die in mir wirkt in Kraft“ (Vers 29)

Paulus rang um die Kolosser, weil er um die Gefahren für sie wusste. Heute sind die Gefahren nicht geringer. Aber lasst uns nicht denken, wir müssten immer nur über die Praxis reden, dann wird es schon besser. Sondern lasst uns mit Gottes Hilfe auch im Gebet dahinterstehen, dass die Wahrheit Gottes auch über die Beziehungen, in die wir gekommen sind, uns vorgestellt werden (Kol 4,3). Und wenn wir selbst zu einem solchen Dienst berufen sind, dann lasst uns versuchen, jeden Menschen – egal wen, auch Mütterchen X – vollkommen in Christus darzustellen. Eine wunderbare Formulierung christlichen Dienstes!

Kämpfend ringen ist im Griechischen ein einziges Wort, was ein athletisches Ringen im Kampf meint, nicht ein Kampf als Soldat. Seine Wirksamkeit ist die Wirksamkeit Christi. Dienst in dieser Form ist in der Tat ein ringender Kampf, um den Gläubigen zu zeigen, welchen Platz Christus in ihren Herzen haben sollte. Ist es nicht wirklich ein Kampf, die Gläubigen dahin zu bringen, dem Herrn Jesus den Ihm angemessenen Platz in unseren Herzen zu geben? Und wenn wir heute für den Herrn in Abhängigkeit von Ihm einen Dienst tun dürfen, dann können wir wissen, dass heute noch die gleiche Kraft in uns wirkt, wie sie damals in dem Apostel gewirkt hat. Nicht, dass wir von uns etwas tun, sondern dass es Seine Wirksamkeit ist. Wir dürfen sie verspüren, und es werden auch die Hörer verspüren, dass da Seine Wirksamkeit in Kraft tätig ist.

Es gibt christliche Kreise, wo alle Schriftstellen praktisch ausgelegt werden, jeder hat da seine eigene Praxis, und das Ergebnis ist Unklarheit. In diesem Kolosser-Brief wird Laodizea fünfmal erwähnt (Kap 2,1; Kap 4,13.15.16 [2x]). Wir leben heute auch inmitten eines bekennenden Christentums, wo viele Gläubige da sind, die keine richtige Grundlage haben, die nie die Wahrheit richtig haben lernen können. Und jetzt finden wir, dass sie überall umherirren. Welch ein Vorrecht ist uns gegeben, wenn der Herr uns diese kostbaren Wahrheiten offenbart hat – aber auch welch eine Verantwortung! Was der Herr uns geschenkt hat, das wollen wir nicht fahren lassen, nicht geringschätzen, nicht beiseitesetzen – auch nicht, wenn es uns vielleicht zu hoch erscheint. Wir stehen in der letzten Zeit, aber was Er uns gegeben hat, ist für diese letzte Zeit, bis Er uns heimholt, wo sich dann diese Hoffnung in Wirklichkeit wandeln wird. Welch ein Augenblick für unsere Herzen, wenn wir den sehen werden, von dem wir hier schon wissen, wem wir geglaubt haben (2. Tim 1,12)!