Als der Herr Jesus mit seinen Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes auf den Berg stieg, war er äußerlich nicht von ihnen zu unterscheiden. Mit Ausnahme der Sünde war er den Brüdern in allem gleich geworden. Aber auf dem Berg wurde er vor ihnen verwandelt. Für einen Moment strahlte das Licht seiner wesensmäßigen Herrlichkeit, Reinheit und Heiligkeit hervor, das sonst in seinem Leib, den sein Gott ihm bereitet hatte, wie unter einem Mantel verborgen war.

Seine Verwandlung ist sozusagen das Muster unserer Verwandlung, wenn er kommt und „unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit“ (Phil 3,21). Dann werden wir „ihm gleich sein, denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Joh 3,2). Wir werden dem Bild des Sohnes Gottes gleichförmig sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern (Röm 8,29).

Beachten wir jedoch, dass das Wort, das in Matthäus 17,2 und Markus 9,2 für die Verwandlung des Herrn benutzt wird, im Neuen Testament noch zweimal vorkommt, und zwar im Hinblick auf die Gläubigen. Römer 12,2 zeigt uns, dass die Verwandlung, die wir einmal erleben werden, wenn der Herr Jesus wiederkommt, moralisch schon jetzt in unserem Inneren beginnen soll: „Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung [eures] Sinnes.“ Diese Stelle enthält auch schon eine erste Voraussetzung für diese innere Verwandlung: die Abgrenzung von der Welt.

2. Korinther 3,18 zeigt die zweite Voraussetzung für diese moralische Verwandlung: „Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach demselben Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, als durch den Herrn, den Geist.“ Jede Minute der Beschäftigung mit Christus, dem verherrlichten Menschen im Himmel, wird der Heilige Geist dazu benutzen, uns innerlich mehr und mehr in sein Bild zu verwandeln.