Maria von Bethanien salbte den Herrn. Die Jünger zürnten ihr deshalb, weil sie das Ausgießen der kostbaren Salbe als Verschwendung erachteten. Doch der Herr rückt alles ins rechte Licht. Er zeigt, dass man ihr keine Schwierigkeiten machen soll, stattdessen würde er dafür sorgen, dass man sich durch alle Zeiten hindurch an diese Frau erinnern würde (und das konnte Wahrheit werden, indem ihre Tat in drei Evangelien aufgenommen wurde).

• Sie hat ein Werk getan, das in sich selbst gut, das edel war. Das ist die Substanz des Werkes.
• Sie hat ein Werk zur rechten Zeit getan, denn sein Begräbnis stand bevor. Das ist der Zeitpunkt des Werkes.
• Sie hat ein Werk entsprechend ihren Fähigkeiten getan. Das ist die Angemessenheit des Werkes.

Das sind wichtige Punkte.

Auch wir sollten schöne, treffliche und edle Werke (die nicht immer wohltätig sein können) tun. Den guten Werken geht „das gute Teil“ der Gemeinschaft mit Christus voraus (Lk 10,42). Nur wer in Gemeinschaft mit Christus ist, wird auch etwas für ihn tun können.

Zwei Tage nach der Salbung wurde Jesus gekreuzigt. Sein Leib konnte dann wegen des Anbruchs des Sabbats nicht einbalsamiert werden. Als die Frauen das am ersten Wochentag tun wollten, war es zu spät (Mk 16,1). Maria von Bethanien kam gerade noch rechtzeitig. Und auch uns bieten sich Gelegenheiten, die vielleicht nie wieder kommen.

Sie tat, was sie vermochte. Maria konnte den Herrn nicht vor der Feindschaft bewahren, aber sie konnte ihre Zuneigung zeigen – und das tat sie. Und auch wir brauchen nicht etwas tun, was wir gar nicht können. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist: Wir sollen auch nicht hinter dem zurückbleiben, was wir tun könnten.