Die Wunder des Herrn werden im Johannesevangelium oft Zeichen genannt. Diese Wunder waren Zeichen (was nicht von jedem Wunder gesagt werden kann, dass in der Menschheitsgeschichte geschehen ist). Ein Zeichen macht klar, dass mehr darin liegt als die Erweisung von Macht. Ein Zeichen weist auf etwas hin. Die Zeichen, die Jesus tat, wiesen ihn als Sohn Gottes aus (Joh 20,30–31). Doch es ist bis heute so, wie es auch schon damals war: „Obwohl er aber so viele Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie nicht an ihn“ (Joh 12,37).

Wir sehen in den acht Zeichen (bzw. Wundern) im Johannesevangelium aber auch eine prophetische Bedeutung, die hier kurz genannt werden soll:

  1. Hochzeit zu Kana: Christus bringt die Freude im Reich (Joh 2,1–10).
  2. Heilung des kranken Sohnes eines königlichen Beamten: Christus bringt den Nationen Heilung, er ist Jahwe-Rophi, 2. Mo 15,26 (Joh 4,46–54).
  3. Heilung eines Gelähmten: Christus bringt Israel Barmherzigkeit, Hosea 6,6 (Joh 5,1–9).
  4. Speisung der 5000: Christus bringt Speise für sein Volk, Ps 132,15 (Joh 6,5–14).
  5. Stillung des Sturmes: Christus beruhigt die Wellen der Drangsal, Hiob 38,11 (Joh 6,15–21).
  6. Heilung des Blindgeborenen: Christus führt sein Volk ins Licht, Jes 33,17 (Joh 9).
  7. Auferweckung des Lazarus: Christus führt sein Volk vom Tod zum Leben, Dan 12,2 (Joh 11).
  8. Wunderbarer Fischzug: Christus sammelt die Nationen und bringt sie ins Licht Israels, Jes 66,18–19 (Joh 21).

Das fünfte Wunder, die Stillung des Sturms, war an sich kein Zeichen. Deshalb spricht man auch manchesmal von den sieben Zeichen im Johannesevangelium.