Glaube, der nach vorne blickt

Wir haben bereits gesehen, dass Glaube etwas ist, was uns als Kinder Gottes in unserem praktischen Leben kennzeichnen soll. Wir werden nun sehen, was der Glaube tut, und lernen dabei zwei Blickrichtungen des Glaubens kennen.

In unserem Vers (Hebräer 11,1) finden wir weniger eine Definition von dem, was Glaube ist, als vielmehr das, was der Glaube tut. Wir könnten auch sagen: Der Glaube verwirklicht das, was wir hoffen, er überzeugt uns von Dingen, die wir nicht sehen. Beide Male geht es um etwas, was außerhalb unseres natürlichen Wahrnehmungsbereiches liegt: Entweder wir sehen etwas nicht, weil es noch nicht da ist, oder wir sehen etwas nicht, weil es grundsätzlich nicht sichtbar ist. Und damit haben wir auch schon die zwei Blickrichtungen des Glaubens.

Der Glaube blickt nach vorne

Die christliche Hoffnung ist nichts Vages, nichts Unklares. Sie lässt uns auf etwas warten, was noch nicht geschehen ist (und deswegen auch nicht sichtbar ist), aber in Gottes Wort verheißen wird. Den Thessalonichern schreibt der Apostel Paulus in Bezug auf die entschlafenen Gläubigen, dass sie nicht betrübt sein mussten, „wie auch die Übrigen, die keine Hoffnung haben“ (1. Thes 4,13). Doch die gläubigen Thessalonicher hatten Hoffnung und mussten deswegen nicht traurig und beunruhigt sein. Sie wussten, dass der Herr einmal wiederkommen würde, um die Entschlafenen und die Lebenden zusammen zu sich zu holen (V. 16.17). Was sie aber nicht wussten, ist, wann das geschehen sollte. Diese Hoffnung ist auch unser gesegnetes Teil. Nicht der Tod, sondern das Kommen des Herrn Jesus für uns ist unsere Hoffnung.

Nun ist diese Hoffnung nicht etwas, was wir jetzt schon sehen können. Würden wir sie sehen, müssten wir ja nicht mehr hoffen. Doch noch ist Ausharren notwendig (vgl. Röm 8,24.25). Wir haben Zuversicht, sind fest davon überzeugt, dass es einmal so kommen wird, was Gott gesagt hat. Das bewirkt der Glaube in uns – er ist „eine Verwirklichung dessen, was man hofft“.

Der Glaube lässt uns mit Ausharren nach vorne schauen, erwartend, was Gott versprochen hat. Lasst uns täglich nach vorne schauen! Unser Herr hat gesagt: „Siehe ich komme bald“ (Off 22,12). Wenn er kommt, wird sich alles erfüllen, was wir jetzt noch hoffen!