Kinder werden heute oft fein säuberlich geplant. Am Anfang einer Ehe weiß man schon, wie alles funktionieren soll. Man versucht zu steuern. Ist das gut so? Ein paar Überlegungen dazu:

Es sich nicht zu einfach machen

Kinder sind ein Segen und eine Gabe Gottes. Es ist die grundsätzliche Absicht Gottes, dass Ehepaare Kinder bekommen (1. Mose 1,28; Psalm 113,9;1. Mose 9,1). Diese positive Haltung zu Kindern sollte jedes Ehepaar haben.

Gott öffnet und schließt den Mutterleib. Das gilt auch im 21. Jahrhundert, wo man gerne vieles planen, regeln und ordnen will (1. Mose 20,18; 29,31; 30,22; 1. Samuel 1,5–6).

Es wird in der Mehrzahl von Kindern gesprochen, wenn es um das Heiraten einer Witwe und um die Liebe einer Mutter geht (1. Timotheus 5,8; Titus 2,4). Der Mann wird glückselig genannt, der mit Söhnen seinen Köcher gefüllt hat (Psalm 127,5). Das lässt sich schlecht damit vereinbaren, dass man bewusst nur ein Kind haben will.

Sicher gibt es Gründe, die Kinderanzahl zu „beschränken“. Aber man vorsichtig sein mit diesen Gründen. Die Möglichkeit, Reisen zu unternehmen, sich mehr leisten zu können, sich im Beruf zu verwirklichen etc. ziehen da nicht. Auch nicht die Tatsache, dass es heute eine schwere Zeit für die Kinder ist – denn Mose wurde auch in einer sehr schweren Zeit geboren (2. Mose 2).

Ein Ehepaar kann sich einander entziehen, um zum Beten Muße zu haben, aber nicht um Kindersegen zu verhindern (1. Kor 7,5).

Es sich nicht zu schwer machen

Es gibt kein Gebot, so schnell wie möglich und so viel wie möglich Kinder zu bekommen. Kinder zu bekommen und zu erziehen ist kein Sport, wo der Schnellste die Medaille bekommt.

Gesundheitliche Beschränkungen (körperliche und seelische Belastung) dürfen berücksichtigt werden. Verantwortungsbewusstes Handeln ist richtig und wichtig.

Es muss gewährleistet sein, dass die Kinder erzogen werden können (1. Mose 18,19) und in einer gesunden Ehe aufwachsen. Deshalb ist Vorsicht angesagt, wenn es in der Ehe kriselt!

Insbesondere die Kapazität der Frau gilt es berücksichtigen (1. Petrus 3,7). Es ist auch in dieser Frage wichtig mit Bedacht zu handeln (Sprüche 13,16).

Verhütung muss an sich nicht zwingend falsch. Wird nicht durch den natürlichen „Stillschutz“ deutlich, dass es Konstellationen geben kann, wo es besser nicht (sofort wieder) zu einer Schwangerschaft kommen sollte? Aber natürlich: Es gibt viele Verhütungsmethoden, die begonnenes Leben zerstören (können). Davon sollte man auf jeden Fall Abstand nehmen.

Kann man das Verhalten Onans in 1. Mose 38 mit Ehepaaren vergleichen (wie es manchmal geschehen ist), die sorgfältig die Frage nach weiteren Kindern erwägt haben, und zu einer negativen Entscheidung geführt worden sind? Onan wollte keine Kinder haben, da sie zu seinem Bruder gerechnet werden sollten, er verschloss sich komplett für Kinder. Kann man das mit einem Ehepaar vergleichen, die neun Kinder haben, und gemeinsam zum Schluss kommen, dass jetzt kein weiteres Kind mehr folgen kann?

Schlussgedanken 

Wir sollen uns nicht in fremden Sachen mischen: Die Frage nach der Zahl der Kinder ist eine persönliche Sache. Das bedeutet jedoch nicht, dass Ehepaar handeln können, wie es ihnen gefällt, sondern es ist Abhängigkeit vom Herrn nötig.

In der heutigen Zeit und in unserer Gesellschaft ist dabei der Aspekt besonders wichtig, dass Gott Kinder schenkt und dass das ein echter Segen ist. Wie viele Ehepaare sind noch offen für diesen Segen und lassen sich – im Vertrauen auf den, der das Leben gibt – „beschenken“?