Wenn wir im Alten Testament von dem Verhalten eines Gläubigen lesen und es nicht verurteilt wird, dann ist dieses Verhalten nicht zwangsläufig vorbildlich für einen Christen. Für Christen gelten andere und höhere Maßstäbe für sein Verhalten in dieser Welt als für einen Israeliten oder einen gottesfürchtigen Menschen aus den Nationen.

Drei Gründe möchte ich dafür nennen:

  1. Erstens ist die Stellung einen Christen ganz anders als die Stellung eines Gläubigen im AT. Ein Christ ist mit Christus gestorben, begraben, auferweckt, auferstanden und sitzt in Christus in den himmlischen Örtern. Das konnte vor Pfingsten (und dem Herabkommen des Geistes) niemand sagen. Ein Christ ist mit Christus aufs Engste verbunden. Das muss in seinem Verhalten auch deutlich werden.
  2. Zweitens: Die Welt und das Fleisch sind seit dem Kreuz auf Golgatha völlig verurteilt. „Jetzt ist das Gericht dieser Welt“, sagte der Heiland kurz vor seinem Tod. Der Mensch und die Welt haben sich als völlig verdorben erwiesen, so dass Gott keine einzige Erprobung mehr vornimmt. Das Verderben und das Gericht sind offenbar. Und darum wird ein Christ sich auch von der Welt abgesondert halten.
  3. Drittens: Gott hat sich völlig in seinem Sohn und durch seinen Geist offenbart. All seine Eigenschaften und die Gedanken seines Herzens wurden völlig kundgemacht. Dieses Licht zu haben, führt unweigerlich zu einer höheren Verantwortung. Unser Verhalten muss mit der vollen Offenbarung Gottes in Übereinstimmung sein.

Was uns selbst betrifft, was die Welt angeht und was mit Gott in Verbindung steht – in allen Bereichen ist das, was einen Christen kennzeichnet, von ganz besonderer Art und „Güte“. Darum grenzt sich sein Verhalten von der Welt auch scharf ab und ist himmlisch und „geistlich“.