Fett ist heutzutage ein verpönter Nährstoff. Vielleicht ist es so, weil wir uns nicht so viel bewegen, dass wir fettreiche Nahrung nicht mehr so gut vertragen. Früher aßen die Leute deutlich mehr Fett und waren nicht weniger gesund als heute.

In Gottes Wort hat Fett fast durchgehend eine positive Bedeutung. Als Abel das erste in der Bibel erwähnte Opfer darbrachte, opferte er Gott etwas „von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett“ (1. Mo 4,4). Dass das Fett extra erwähnt wird, deutet darauf hin, dass Abel es als das Wertvollste ansah, was er bringen konnte. Und Gott bestätigt seine Einschätzung, indem er das Opfer wohlgefällig annimmt. Das Fett ist die Kraftreserve eines gesunden Tieres. Es ist das Beste des Tieres. Deshalb wird in 4. Mose 18,12 auch der hebräische Begriff für Fett mit „das Beste“ übersetzt. Was Abel aus geistlicher Intuition heraus tat, wurde in den Opfervorschriften des Dritten Buches Mose dann zum Gesetz: „Alles Fett gehört dem Herrn“ (3. Mo 3,16).

Diese innere Kraftreserve spricht vorbildlich von der inneren Energie, mit der sich der Herr Jesus Gott als Opfer darbrachte. Dieses „Fett“ gehörte Gott, d.h., Gott fand an der inneren Hingabe und Entschiedenheit seines Sohnes sein besonderes Wohlgefallen. Und nur Gott weiß es völlig zu schätzen, was es bedeutet, dass der Herr Jesus „gehorsam wurde bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz“. Sein Kreuz tragend ging der Sohn Gottes hinaus, fest entschlossen, den ganzen Ratschluss Gottes auszuführen, koste es, was es wolle. Und am Kreuz hing er in größten körperlichen Qualen und in tiefster Not der Seele, aber im Herzen immer noch ganz seinem Gott hingegeben.

Wenn wir heute Gott geistliche Opfer darbringen, wenn wir die Vortrefflichkeiten des Herrn Jesus vor dem Vater ausbreiten, dann dürfen wir auch diese Hingabe und Entschiedenheit bewundernd vor ihm betrachten. Es ist „das Beste“, was wir Gott bringen können und erfreut das Herz Gottes, es ist ein duftender Wohlgeruch für Ihn.

Und auch unsere Herzen werden „wie von Mark und Fett gesättigt werden“, wenn wir ihn „im Heiligtum angeschaut haben, um seine … Herrlichkeit zu sehen“ (Ps 63,2.5).