Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt. (Johannes 1,29)

Schrecklich muss es ausgesehen haben. Das Äußere des Hauses verriet ein Schlachtfeld im Inneren. Die Fensterscheiben waren eingeschlagen, die Möbel lagen in Trümmern auf der Straße. Schlimmer noch: Unter der Haustür hervor lief Blut auf die Straße. Kriegszeit in Rotterdam im Jahr 1572.

Die Spanier hatten die Stadt belagert und versprochen, die Bevölkerung zu verschonen, wenn sie kapitulieren würde. Doch die Spanier hielten sich nicht an ihr Wort und wüteten fürchterlich.

Ein kluger Kaufmann hatte dem Versprechen der Spanier jedoch von vornherein misstraut und schnell seine Freunde in seinem Haus zusammengebracht. Er zerschlug einige Möbelstücke und warf die Trümmer durch die Fenster auf die Straße. Zum Schluss tötete er ein Lamm und ließ dessen Blut über die Türschwelle auf die Straße fließen. Als die randalierenden Soldaten zu diesem Haus kamen, dachten sie, ihre Kameraden seien hier schon gewesen, und zogen weiter. So blieben alle, die sich in diesem Haus befanden, durch das Blut des getöteten Lammes vor Leid und Tod bewahrt.

Auch heute noch gibt es Menschen, die im Schutz des Blutes eines getöteten Lammes in Sicherheit leben dürfen: Es sind Christen, die daran glauben, dass Jesus für die Schuld ihres Lebens starb und die Strafe trug, die sie verdient hatten. Sie kennen Jesus Christus als Gottes Lamm und brauchen sich vor dem Gericht Gottes nicht mehr zu fürchten.