In Ägypten erlebte Josua die Sklaverei. Er sah die ungerechte Behandlung durch die von Pharao eingesetzten Sklaventreiber. In dieser Zeit wurde sein Charakter geformt, denn Leiden und Kummer sind ein besserer Freund des Charakters als Überfluss.

Nach 1. Chronika 7,27 können wir annehmen, dass Josua der Erstgeborene seines Vaters Nun war. Bei der letzten Plage, die Gott über das Volk der Ägypter brachte, war es wesentlich, dass Josua durch das Blut des Lammes geschützt war. Diese Erlösung war die Grundlage dafür, dass Gott ihn so gebrauchen konnte, wie Er ihn später als herausragenden Diener für Sein Volk einsetzte. Auf der Seite Josuas können wir feststellen, dass er „wandelte ihm zum Ruhm, als sein Eigentum“.

Zum ersten Mal wird er in 2. Mose 17,8–16 erwähnt. Zusammen mit dem alten Knecht Mose lebte er als sein Diener in Gemeinschaft mit ihm und lernte von ihm. (Elisa war Diener des Elia, 2. Kön 3,11; Timotheus war Diener des Paulus, 1. Kor 4,17). Es ist immer ein Segen, wenn Diener des Herrn in Frieden verbunden sind, auch wenn es große Unterschiede in Alter, Mentalität, Ausbildung o.a. gibt.

Josua hatte alle Etappen des Volkes Israel bewusst miterlebt:

  • die Knechtschaft in Ägypten
  • das Passah und die Befreiung vor dem Gericht Gottes in Ägypten
  • das Rote Meer, die Befreiung durch den Herrn von den Feinden und die damit verbundene endgültige Trennung von Ägypten
  • die Wüste, eine lange und mühevolle Erfahrung, die aber notwendig war (5. Mo 8,2), um die Wirklichkeit des Glaubens zu erproben

Josua hätte sich – aufgrund seiner Treue zu Gott – besser fühlen können als andere, hätte von sich denken können, mehr als andere dem Herrn anzuhangen und treuer in Seinem Dienst zu sein (5. Mo 8,5; Heb 12,5–11). Aber wir sehen ihn in seinem Leben einfach als einen treuen Diener seines Herrn. Es war ihm genug, Diener von Mose zu sein.

Die erste Prüfung für das Volk Israel und für Josua in der Wüste war Durst (2. Mo 15,22) und Enttäuschung (2. Mo 15,23). Wenn der Herr Jesus („ein Holz“) in die Umstände gebracht wird, dann ändert Er den Charakter der Umstände. Die Bitterkeit wird weggenommen und man lernt, „alles aus der Hand Gottes“ anzunehmen (s. Heb 12,3).

2. Mose 16 verbindet sich mit der Erfahrung und Prüfung: „Er ließ dich hungern“, wie es in 5. Mose 8,3 beschrieben wird. In diesem Kapitel lernen wir, wie wichtig es ist, die ersten Augenblicke des Tages dem Herrn zu weihen, zu Seinen Füßen zu sitzen und zu hören und zu Ihm zu beten (Ps 5,3). Der Feind weiß gut: Wenn es ihm gelingt, uns davon abzuhalten, bis zur „Hitze des Tages“ (ein Bild der Beschäftigungen des Lebens) mit dem Herrn beschäftigt zu sein, dann „zerschmilzt“ das Manna (2. Mo 16,21).