► In 2. Mose 17 kommt Amalek. Es ist ein Feind, der im Allgemeinen nicht das Volk im Ganzen angreift, sondern die Schwachen und den Nachtrab (5. Mo 25,18). Diesen „schwachen Punkt“ sucht sich der Feind bei jedem. Folgende schwache Punkte findet er immer wieder auch bei Gläubigen:

  • Faulheit (Spr 24,33.34; Spr 22,13; Spr 26,13)
  • Übermäßige Aktivität bei gleichzeitiger Vernachlässigung von Gebet und Gottes Wort oder auch der Zusammenkünfte.
  • Fleischliche Begierden, die gegen die Seele streiten (1. Pet 2,11)
  • Die Lust der Augen
  • Hochmut des Lebens. Auf vielerlei Weise kann er den Platz Christi im Leben einnehmen.

Josua sollte gegen Amalek streiten. Mose wählte ihn dafür aus, weil Josua offensichtlich schon bewiesen hatte, dass er „ein guter Streiter Christi Jesu“ (2. Tim 2,3) war. Es ist fast erstaunlich, dass Josua von Mose auch die Aufgabe bekam, sich (die passenden) Männer zu erwählen (2. Mo 17,9). Augenscheinlich hatte er die Fähigkeit, hier eine richtige Wahl zu treffen. Und Josua zeigte Gehorsam, denn schon im nächsten Vers lesen wir, dass er „tat, wie Mose ihm gesagt hatte“. Wenn Gott dann nach dem siegreichen Kampf gegen Amalek den Befehl erteilt, „schreibe dies zum Gedächtnis in ein Buch (2. Mo 17,14), dann sehen wir darin schon einen Hinweis auf die zukünftige Aufgabe Josuas, Gottes Rache an den Feinden auszuführen. Die „Treue im Kleinen“ ist die immer nötige Ausgangsbasis für größere Aufgaben.

  • Wir sollen dem Teufel widerstehen (1. Pet 5,9; Jak 4,7) und uns nicht selbst mit der Ausrede entschuldigen: „Das ist meine (alte) Natur oder mein Charakter.“ Die wichtige Voraussetzung für diesen Kampf ist Gehorsam, wie wir ihn bei Josua finden. Aber in diesem Kampf brauchen wir die Fürbitte aus der Höhe. So wie Mose, Aaron und Hur auf dem Berg waren und Mose flehte, so verwendet sich der Herr Jesus jetzt für uns (s.a. Mk 6,45–51). In allen Kämpfen dürfen wir wissen, dass Er sich immer für uns verwendet (Heb 7,25).

Im anderen Sinn ist Mose ein Bild der Gläubigen, die füreinander beten. Damit wir darin nicht nachlassen, brauchen wir die priesterliche Unterstützung des Herrn. Aaron ist ein Bild Christi als Hoherpriester.

In diesem Kampf wird sich Josua gewundert haben, dass Israel und Amalek abwechselnd die Oberhand hatten (2. Mo 17,11). Nach dem Kampf erfuhr er den Grund (2. Mo 17,14).

Josua wurde durch diese erste Prüfung geprägt. Es war die beste Grundlage für seinen weiteren Weg und die notwendige Unterweisung und Entwicklung, bis er Nachfolger von Mose wurde. Wichtig für das Glaubensleben sind die ersten Übungen. Wer da treu ist, darf mit der Hilfe des Herrn auch weiter treu sein. Einige Männer aus der Bibel sind uns da große Vorbilder:

  • Daniel und seine Freunde sagten „nein“, sowohl zur Tafelkost des Königs Nebukadnezar als auch zum Götzendienst und zum Verbot, zu beten.
  • David sagte „ja“ zum Kampf gegen Löwe und Bär, „ja“ zum Kampf gegen Goliath, „ja“ zum Kampf gegen die Philister und andere Feinde.
  • Abraham war gehorsam, als er gerufen wurde; und er blieb gehorsam.

Nach dem Kampf kommt Dankbarkeit und Anbetung (2. Mo 17,15).

Josua bildete sich nach diesem Kampf nichts ein und strebte offensichtlich auch nicht nach einer hohen Position. Er blieb einfach Diener von Mose (5. Mo 1,38). In fast vierzig Jahren wurde er gebildet, bevor Gott ihm die große Aufgabe anvertraute, das Volk ins Land zu führen. Demut führt auf den Weg des Sieges.

  • Auch David durchlief eine lange Prüfungszeit, bevor er schließlich König wurde.
  • Paulus wurde ebenfalls von Gott in der Einsamkeit ausgebildet, bevor sein großer Dienst richtig begann (s. Gal 1,17).