► In 4. Mose 13 wird das Land erkundet. Josua war auch „ein Fürst unter ihnen“ und wurde ausgesandt. Auch in dieser hohen Stellung bleibt Josua demütig. Die immer bestehende Gefahr, dass durch eine hohe Stellung der Charakter verdirbt, zeigte sich bei Josua nicht. Nach der Rückkehr lesen wir in Kapitel 13,30 zuerst von Kaleb, der das Volk beschwichtigte und Vertrauen zu seinem Gott zeigte. Nachdem die zehn Kundschafter ein „böses Gerücht“ unter den Kindern Israel verbreitet hatten und das Volk sich nicht beruhigte, ermunterten Josua und Kaleb das Volk, auf ihren Gott zu vertrauen (4. Mo 14,6–9). 4. Mose 14,10 zeigt, dass sie durch ihre Standhaftigkeit ihr Leben riskierten. Gott bestätigt später in 4. Mose 32,12, dass sowohl Josua als auch Kaleb „dem Herrn völlig nachgefolgt“ sind.

Bevor das Volk ihre bösen Gedanken in Bezug auf Josua und Kaleb in die Tat umsetzen konnten, erschien die Herrlichkeit des Herrn. Aufgrund der Fürsprache von Mose schenkte Gott Vergebung. Aber unter der Regierung Gottes lässt Er alle Männer, die Ihn verachtet hatten, nicht ins Land. Sie würden in der Wüste sterben. Die zehn Kundschafter starben sofort durch eine Plage (4. Mo 14,37).

  • Wir sollten von Josua und Kaleb lernen. Ob unsere Hingabe zum Herrn echt ist, zeigt sich gerade dann, wenn „es nicht so läuft“, wie man es sich vorgestellt hat. Wenn wir unter erschwerten Umständen nicht fest bleiben, werden wir für unseren Herrn nicht von großem Nutzen sein!

Kaleb und Josua bekommen die Verheißung als Gottes Antwort auf ihren Glauben, dass sie doch ins Land dürfen. Aber die Folgen der Sünde des Volkes mussten sie mittragen, denn auch sie mussten mit dem Volk noch achtunddreißig Jahre länger durch die Wüste ziehen und bekamen ihr Erbteil erst dann.

In Josua 14,6–12 erinnert Kaleb Josua an die Worte Moses. Auch er hatte fünfundvierzig Jahre auf die Verheißung des Wortes warten müssen, und zwar mit Ausharren des Glaubens. Seine Kräfte waren gleich geblieben. Kaleb war von Mose als Fürst und Vorsteher des Stammes Juda ausersehen (4. Mo 34,19). In Josua 14,13–15 wird berichtet, dass Kaleb Hebron eingenommen hat. Aber obwohl er sehr diese Stadt für sich erwünscht hatte, verzichtete er zugunsten der Leviten aus der Familie Kehats (Jos 21,11.12).

Josua wählte später kein Teil in einem fruchtbaren Landstrich, sondern nimmt eine Stadt im Gebirge, die der Stamm Ephraim verachtete (Jos 19,49.50; 17,14–18). Auch er hatte sein Erbteil unter Kampf in Besitz zu nehmen.

Das Ausharren des Glaubens dieser beiden Männer Josua und Kaleb ist bemerkenswert. Die Energie ihres Glaubens verschafft ihnen den Besitz des Erbteils, das Gott ihnen aufgrund ihrer Treue reservierte.

Es gab einen kurzen Weg ins Land, nur elf Tagereisen lang (5. Mo 1,2). Aber sie brauchten achtunddreißig Jahre vom Sinai nach Kanaan.

  • So ist es oft auch in unserer Praxis als Christen. Was wir schnell lernen könnten, dauert oft so lange, bis wir es im Herzen aufgenommen haben und im Leben verwirklichen.

Israel musste das Risiko eingehen, gegen stärkere Feinde zu kämpfen. Allerdings gehörte das Vertrauen in die Verheißungen Gottes dazu. Wir müssen uns auch im Glauben der Macht Gottes ausliefern und darauf vertrauen, dass Er in der Lage ist, die Feinde zu überwinden. Oft vermeiden wir dies, weil es uns nicht „gefällt“, dem Heiligen Geist die ganze Kontrolle über unser Leben zu geben. Paulus machte es anders, wie er uns in Galater 2,20 sagt. Dieser treue Diener Gottes stellte sich ganz unter die göttliche Führung.