In den Wurzeln eines Baumes liegt seine Stärke, die sich in den Früchten zeigt. Wenn du die Früchte pflückst, werden sie nachwachsen, und zwar von der gleichen Sorte wie vorher. Schneidest du aber die Wurzeln ab, so geht der Baum ein und stirbt. Unsere Taten sind der Ausfluss unserer Natur – die Früchte und nicht die Wurzel unseres Seins. Das „Ich“ ist die Quelle dessen, was wir tun. Aus einer bitteren Quelle fließt bitteres Wasser hervor und schlechte Taten aus einer schlechten Natur. Eine Quelle bringt nicht zugleich süßes und bitteres Wasser hervor und ein Baum bringt nicht gute und verdorbene Früchte hervor. Unsere Natur – verdorben und von Gott entfremdet – ist unfähig, Ihm zu gefallen. Und weil es unsere Natur ist, kann sie nicht verändert werden. Gott vergibt unsere Sünden, aber unsere Natur hat Er verurteilt. Das auf Golgatha vergossene Blut reinigt uns von aller Sünde, aber der Tod Christi ändert nicht unsere Natur – er ist das Gericht Gottes über diese Natur und aus seiner Sicht ihr richterliches Ende. Es kommt häufig vor, dass Gläubige, die die Gewissheit der Vergebung der Sünden bekommen haben, betrübt und beladen sind, weil sie merken, dass sie in sich selbst nur böse sind. Bemühungen, sich zu ändern, münden in Enttäuschung, und alle Anstrengungen, heilig zu sein, führen zu der Erkenntnis, dass „in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt“. Diese Erfahrung ist der Weg zum Segen, und weil das Evangelium mehr beinhaltet als die Vergebung der Sünden, wird der Heilige Geist nicht eher ruhen, bis die Seinen den vollen Segen genießen.

Wir stellen also fest, dass Gott die Natur, die die Frucht der Sünde trägt, nicht vergibt oder verbessert, dass das Blut Christi sie nicht reinigt und dass der Heilige Geist sie nicht heiligt. Folglich ist klar, dass der Weg zum Segen und zur Befreiung darin liegt, dem Wort Gottes über dieses Thema zu glauben. Wir sollten die Sichtweise Gottes uns gegenüber einnehmen.

Und weil Gott gezeigt hat, dass die Quelle unseres Wesens aus seiner Sicht verdorben ist und dass er sein Gericht darüber gebracht hat und es durch das Kreuz seines Sohnes verurteilt hat, als er ihn für uns zur Sünde gemacht hat, ist das Einzige, was wir tun müssen, uns unter diese göttliche Tatsache zu beugen und mit uns selbst entsprechend zu handeln.

Als wir dem Wort Gottes über das Blut Jesu und unsere Sünden glaubten, bekamen wir Frieden bezüglich unserer Sünden vor Gott. Und wenn wir das glauben, was Gott über den Tod Christi in Verbindung mit unserer Natur sagt, haben wir Frieden mit Gott über uns selbst. Gott verkündet, dass unsere alte Natur aus seiner Sicht verurteilt ist, und wir sträuben uns, sie so zu behandeln. Niemand würde versuchen, einen Leichnam zu unterrichten oder zu ernähren. So sollte auch der Gläubige nicht versuchen, das eigene Ich zu reformieren oder zu verbessern, zu befriedigen oder zu umschmeicheln. Wir müssen dem toten Körper eines Trinkers nicht Abstinenz oder dem einer stolzen Person Demut predigen. Genauso wenig müssen wir die leblose Hülle des liebenswertesten oder weisesten Menschen preisen. Der tote Körper ist eine schmerzliche Sache und muss unbedingt begraben werden. Gott hat uns in seiner Gnade befähigt, uns selbst, die wir Kinder des gefallenen Adam sind, als tot zu behandeln. Damit nehmen wir durch Glauben seine Sichtweise in Bezug auf das eigene Ich ein, jenes Ich, das er vor 1800 Jahren verurteilte, als sein Sohn am Kreuz starb. Er hat gesagt:

„Unser alter Mensch ist mit Christus gekreuzigt“ (Röm 6,6).


Fußnoten:

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