Der Glaube an die Person des lebenden Christus

Weil also das Prinzip des täglichen Wandels des Gläubigen der Glaube ist, sagt unsere Stelle: „der Glaube an den Sohn Gottes, der mich geliebt, und sich selbst für mich hingegeben hat.“ Zuerst der Glaube, der sich unmittelbar an den Sohn Gottes in seiner Auferstehungsherrlichkeit hängt – der Glaube, der im Geist bei Jesus wohnt, jetzt außerhalb der Welt und zur Rechten des Vaters; aber dann auch der Glaube, der sich, während er sich mit dem auferstandenen und erhöhten Jesus verbindet, an seine Liebe und seine Leiden erinnert, „der mich geliebt, und sich selbst für mich hingegeben hat.“ Es ist der Glaube eines Menschen, dessen Herz voller Zuneigungen zu seinem herrlichen Stellvertreter ist. Ich erinnere mich an die bewegende Geschichte jenes Mannes, der kurz nach dem schrecklichen Bürgerkrieg durch die Vereinigten Staaten reiste, und an einem neuen Grab vorbeikam, an dem ein Mann stand und weinte. Innerlich bewegt über die Tränen des Trauernden, näherte sich der Reisende und sprach sein Beileid aus. Schließlich fragte er: „Freund, darf ich fragen, für wen Sie dieses Grab gemacht haben?“ „Sir“, antwortete der Mann, während ihm die Tränen über die Wangen liefen, „als ich zum Krieg eingezogen wurde, ging er für mich – er starb für mich.“

Kurze Zeit später wurde diese einfache Inschrift über dem Grab angebracht: „Dem Mann, der für mich starb.“

Unser Leben sollte ein Monument der Dankbarkeit sein für den „Lebendigen, der tot war“; das Gedächtnis des Kreuzes sollte immer frisch sein in unseren Herzen. Denn aufrichtiger, praktischer Glaube vergisst nie und nimmer die Liebe Jesu, der für die Seinen starb; nein, je mehr Christus in der Herrlichkeit persönlich und erfahrungsmäßig gekannt wird, umso mehr liebt es die Seele, zu wiederholen, dass der Sohn Gottes mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat.

Diese Bibelstelle, lieber christlicher Leser, ist ein hervorragendes Bekenntnis des Glaubens. Das Ich, völlig aus den Augen Gottes verschwunden – mit Christus gekreuzigt. Mein Leben, das durch nichts mehr beschmutzt oder beschädigt werden kann, denn „nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir.“ Und schließlich ein praktisches Verhalten, gegründet auf die Liebe des Herrn, in Übereinstimmung mit den Wahrheiten über die großen Tatsachen seines Kreuzes und seiner Auferstehung.