Als nächstes finden wir den Sohn Gottes als Offenbarer und Repräsentant Gottes. Es geht hier nicht so sehr darum, wann der Herr Jesus die Herrlichkeit Gottes ausgestrahlt hat bzw. der Abdruck des Wesens Gottes war, sondern es geht darum, dass Er die Ausstrahlung der Herrlichkeit Gottes ist und der Abdruck seines Wesens. Beide Begriffe setzen voraus, dass der Herr Jesus selbst Gott ist. Er ist nicht nur die Widerspiegelung der Herrlichkeit Gottes. Die Lichtstrahlen sind genau so Licht wie die Lichtquelle selbst. Wir sehen die Strahlen der Sonne und sagen: das ist die Sonne.

In 2. Korinther 4,6 lesen wir: „Denn der Gott, der sprach: aus Finsternis leuchte Licht, ist es, der in unsere Herzen geleuchtet hat zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi.“ Die Herrlichkeit Gottes kann im Angesicht Jesu Christi gesehen werden, weil er selbst Gott ist. Was wüssten wir über die Sonne ohne die Sonnenstrahlen? Und was wüssten wir über die Herrlichkeit Gottes ohne die Ausstrahlung in der Person seines Sohnes?

Ebenso verhält es sich mit dem Abdruck seines Wesens. In vielen Gläubigen konnte und kann man dann und wann einzelne Wesenszüge Gottes erkennen. Aber Christus ist eins zu eins der Abdruck des unsichtbaren Stempels des Wesens Gottes. Er ist nach Kolosser 1 das Bild des unsichtbaren Gottes. Das kann Er nur sein, weil Er Gott selbst ist, aber auch weil Er eine eigene Persönlichkeit ist.

Der erste Mensch, Adam, war im Bild Gottes, in seinem Gleichnis, geschaffen worden (wobei mir „in seinem Gleichnis“ wie eine Einschränkung vorkommt). Der zweite Mensch, Christus, ist das Bild Gottes selbst. Und wer wäre geeignet, Gott auf dieser Erde darzustellen, wenn nicht der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist (Johannes 1,18).