Eine weitere Herrlichkeit des Sohnes Gottes ist, dass er der Erhalter aller Dinge ist. Kolosser 1 beschreibt dies mit den Worten: „Und alle Dinge bestehen zusammen durch ihn.“ Diese Herrlichkeit ist umso erhabener, als es dem Sohn Gottes gefiel, wahrer Mensch zu werden. Dass er alle Dinge durch das Wort seiner Macht trägt, war wahr als Er als Kind in der Krippe lag und auch als Er in Schwachheit gekreuzigt wurde. Seine Menschwerdung war nicht das Ende seiner Gottheit sondern der Beginn einer Einheit von Gottheit und Menschheit in der Person Jesu Christi. Natürlich darf man in dieser Erhaltung aller Dinge auch die Naturgesetze sehen. Und doch sehen wir gerade in seinem Leben, dass er Herr über die Naturgesetze ist, wenn er zum Beispiel Wind und Wellen gebietet, still zu sein. Deshalb soll uns das Wissen um die Naturgesetze nicht dazu verleiten zu übersehen, dass alles Fleisch insgesamt verscheiden würde, wenn er nur einen Moment seinen Atem zurückzöge, und dass auch unser Atem in seiner Hand ist (Hiob 34,14f; Dan 5,23).
Wir bestaunen schon ehrfürchtig die Macht des Schöpfers, der nur ein Wort sprechen musste, damit da, wo noch nichts war, plötzlich ein ganzes Universum existierte und der nur in das Dunkel rufen musste: „Es werde Licht“, und es war Licht. Doch nicht weniger gewaltig ist die Macht, die sich in Ihm als dem Erhalter offenbart. Schon die Leviten in Nehemia 9 bestaunten die Erschaffung der Himmel und der Erde, des Meeres und aller Lebewesen, und ihre Bewunderung gipfelt in der Aussage: „Und du erhältst dies alles am Leben“ (Neh 9,6 mit Anm.). Wie klein werde ich selbst da. Ich schaffe es vielleicht, für ein paar Tiere oder eine Familie zu sorgen. Er aber erhält alles am Leben – Menschen, Tiere, Pflanzen. Er steuert die Vorgänge in einer winzigen Zelle meines Körpers aber auch die Umlaufbahn des größten aller Himmelskörper.