Das Thema des Reiches Gottes nimmt in der Schrift einen großen Raum ein. Schon im ersten Buch Mose ist davon die Rede, dass einmal ein Herrscher geboren werden würde, der ein Friedensreich nach den Gedanken Gottes aufrichten würde (1. Mo 49,10). Die Israeliten lebten in der Erwartung des kommenden Königs und seines Reiches durch die Jahrhunderte hindurch.

Dann kam Johannes der Täufer und verkündigte, dass das Reich Gottes nahe gekommen sei (Mt 3,2). Und Christus predigte das auch (Mt 4,17) sowie seine Jünger (Mt 10). Christus sprach aber zudem davon, dass in seiner Person – in der Person des Herrschers – das Reich Gottes mitten unter dem Volk war (Lk 17,20.21). Das Volk der Juden hätten des Messias nur aufnehmen müssen, dann wäre das Reich auch sichtbar zu ihrem Segen aufgerichtet worden.

Doch der König wurde verworfen und ans Kreuz geheftet und umgebracht. Der Herr empfing trotzdem ein Reich – im Himmel (vgl. Lk 19,12). Der Herrscher ist nun im Himmel und sein Reich besteht unter denen, die ihn als Herrn akzeptieren und seine Verwerfung teilen. Das Reich Gottes existiert gegenwärtig in einer Form, wie es im Alten Testament nicht bekannt war: Der Herrscher im Himmel und seine Untertanen sind nicht gesegnet mit Herrlichkeit, sondern gehen auf einem Weg der Schmach, das Kreuz täglich aufnehmend.

Bald aber wird der Herr Jesus wiederkommen und sein Reich aufrichten. Dann wird das Reich in Macht und Herrlichkeit aufgerichtet werden und wir werden mit Christus herrschen. Heute teilen wir seine Ablehnung, dann werden wir seine Herrlichkeit teilen. Die Prophezeiungen des Alten Testaments sind im Blick auf das Friedensreich werden sich dann alle erfüllen. Gottes Wege mit der Erde sind dann in Erfüllung gegangen.