„Durch Glauben hat er [Mose] das Passah gefeiert und die Besprengung des Blutes, damit der Verderber der Erstgeburt sie nicht antaste“ (Heb 11,28).
Mose feierte die Anordnung des Passah im Land Ägypten. Mit ihm feierte das ganze Volk – aber Mose hatte die Gedanken Gottes gezeigt bekommen und sie weitergegeben (2. Mo 12,1.21). Nur weil er Glauben hatte, nahm er die Anordnung Gottes an. Denn was für einen Sinn würde das Schlachten und Essen des Passahlammes, mit dem Stab in der Hand, inmitten Ägyptens sonst gehabt haben? Und das gilt auch für die Besprengung des Blutes des Passahlammes (Fußnote 1). Wer würde schon von sich aus auf die Idee kommen, Blut an die Pfosten zu streichen, um vor dem Tod der Erstgeburt bewahrt zu bleiben? Aber der Glaube nimmt Gottes Wort an und handelt entsprechend.
Mose hatte keine Angst vor dem Pharao, dem Kindermörder. Er hatte aber wohl Furcht angesichts der Drohung Gottes, dass die Erstgeburt im Land Ägypten (und nicht nur der Ägypter!) geschlagen werden würde (Fußnote 2). Persönlich brauchte er sich nicht zu fürchten, denn der Erstgeborene der Familie war Aaron, aber er hatte das Volk Gottes im Blick (Fußnote 3). Und weil sie sich auf das Wort Gottes stützten und das Blut anbrachten, war sie sicher vor dem Gericht Gottes. Sie waren so sicher – darf man das so sagen? – wie Gott selbst.
Und wer sich heute glaubend auf das Blut des Lammes Gottes beruft, wird erfahren dürfen, dass er dem Sohn Gottes nicht als Richter begegnen wird. Wir Gläubige kennen ihn heute schon als das Lamm Gottes, das uns vor dem Zorn bewahrt, und werden ihn so auch ewig preisen (Off 5)!
Fußnote 1: Den Begriff Besprengung finden wir öfters bei den Opfern, aber in Verbindung mit dem Passah wird der Begriff Streichen verwendet (2. Mo 12). Der Begriff Streichen mag hier verwendet worden sein, um die Assoziation zu dem Blut Christi hervorzuheben (Heb 12,24; 1. Pet 1,2).
Fußnote 2: Einerseits wird das Schlagen der Erstgeburt Gott selbst zugeschrieben, andererseits wird der Verderber aber auch von Gott unterschieden (2. Mo 12,13.23). Können wir deshalb nicht daran denken, dass es der Herr Jesus war, der durch das Land Ägypten ging – also die Person, die im Lamm so deutlich vorbildlich dargestellt wurde?
Fußnote 3: Die Erstgeburt steht für die Kraft und Stärke eines Volkes. Der Erstgeborene führt eine ganze Familie an und ist daher der Stolz der Familie und in der Summe die Macht der Nation (Ps 78,51). Gott richtete die Stärke Ägyptens. Und kurz danach richtete er auch die militärische Elite in den Fluten des Schilfmeeres.