Die Versöhnung der Brüder Josephs mit Joseph ist mehr als das Ende ihrer Entfremdung. Joseph wünscht, seinen Vater und seine Brüder mit ihren Familien in seiner Nähe zu haben. „Du sollst im Land Gosen [d.h. „nahe“] wohnen und nahe bei mir sein … und ich will dich dort versorgen“ (1. Mo 45,10.11). Welche Liebe im Herzen Josephs für die, die ihm solche Leiden zugefügt hatten.

Der Pharao ordnete – ohne zu wissen, dass Joseph ihnen schon das Land Gosen zugesagt hatte – dasselbe für die Familie Josephs an: „Ich will euch das Beste des Landes Ägypten geben“ (1. Mo 45,18; vgl. 1. Mo 47,6).

Zwei Gedanken möchten wir damit im Blick auf uns verbinden:

1. Die Übereinstimmung zwischen dem Pharao und Joseph in Bezug auf ihre Absichten mit der Familie Jakobs spricht vorbildlich von der Übereinstimmung zwischen Gott, dem Vater, und Gott, dem Sohn, in ihren Absichten mit uns. Als der Herr Jesus in seinem Gebet zum Vater sagte: „Vater, ich will, dass die, die du mir gegeben hast, auch bei mir seien, damit sie meine Herrlichkeit schauen“, musste er das nicht vom Vater erbitten, denn dieser Wille entsprach völlig dem Willen des Vaters. Und „bei mir“, das ist nichts Geringeres als das Vaterhaus (vgl. Joh 14,2.3). Ist das nicht gewaltig, dass Vater und Sohn sich darin einig sind, dass wir – die ehemaligen Feinde Gottes – in der allernächsten Nähe Gottes im Haus des Vaters sein sollen? Dort werden wir versorgt, es wird uns an nichts fehlen, unsere Herzen werden völlig zur Ruhe kommen. Das ist mehr als das Beste des Landes Ägyptens, das ist Christus selbst, das Beste des Himmels.

2. Was veranlasste den Pharao, so mit Leuten zu handeln, die er gar nicht kannte und die obendrein noch Schafhirten waren – eine nicht gerade geliebte Gilde in Ägypten (1. Mo 46,34)? Er tat es um Josephs willen. Wenn unser „Nomadentum“ einmal zu Ende sein wird und wir „bei Ihm“ völlig zur Ruhe gekommen sind, wenn wir Ihn genießen und seine Herrlichkeit, wenn wir uns über seine Herrschaft und Macht freuen und keinen Mangel mehr empfinden, dann wird es ewig unsere Herzen beschäftigen, dass uns das alles nur um Jesu willen geworden ist. Ihm haben wir jede Segnung des Himmels zu verdanken.