Wir sollten als Gläubige ausgewogen sein. Die Weisheit geht und führt mitten auf den Steigen des Rechts (Spr 8,20).Wir sollten die Wahrheiten der Schrift nicht nur alle kennen, sondern auch alle gleichmäßig in unserem Glaubensleben berücksichtigen. Dazu gehört auch, dass wir uns unseres Versagens und unserer Schwächen bewusst sind und uns gerade in diesem Bereich durch das Wort Gottes korrigieren lassen.

Einerseits sind wir uns bewusst, dass Gott Licht ist, andererseits erfreuen wir uns auch daran, dass er Liebe ist. Dementsprechend sollen wir Wahrheit und Liebe gleichzeitig ausleben.

Einerseits dürfen wir Werke nicht zur Bedingung der Errettung machen, andererseits sollen wir nicht vergessen, dass dem Glaube Werke folgen müssen.

Einerseits müssen wir als Christen mit unserer Stellung als Christen gut vertraut sein, andererseits dürfen wir nicht die Praxis vergessen, die dazu gehört.

Einerseits sollen wir Christen angesichts unseres Versagen eine Gesinnung der Demut haben, andererseits sollen wir die Zuversicht nicht verlieren.

Einerseits sollen wir uns bewusst sein, dass in unserer Arbeit alles von dem Segen Gottes abhängt, andererseits sollen wir fleißig wie die Ameisen sein.

Einerseits sollen in den Ehen sich die Frauen ihren eigenen Männern unterordnen, andererseits sollen die Männer die Frauen lieben, wie Christus die Versammlung geliebt hat.

Einerseits sollten wir uns Kinder aufziehen in der Zucht und Ermahnung des Herrn und sie in Unterordnung halten, andererseits dürfen wir sie nicht zum Zorn (durch Härte) reizen und sie entmutigen.

Einerseits dürfen wir in der Versammlung die Einheit betonen, andererseits darf das Thema der Absonderung nicht unberücksichtigt gelassen werden.

Einerseits wollen wir bei den Gefahren den Liberalismus und Gesetzlosigkeit sehen, andererseits sind wir uns bewusst, dass auch Gesetzlichkeit ein Problem ist.

Und so weiter und so fort.

Von dieser Art von Ausgewogenheit unbenommen bleibt natürlich, dass wir eine Gnadengabe und einen bestimmten Dienst empfangen haben: In unserem Dienst gibt es Schwerpunkte und wir dürfen uns darin nicht verzetteln. In der Arbeit für den Herrn zeigt sich eine gewisse Einseitigkeit, die nicht im Widerspruch zu der „allgemeinen Ausgewogenheit“ steht, die einen Christen in seinem Leben kennzeichnen sollte.