„Und auch was du nicht erbeten hast, habe ich dir gegeben, sowohl Reichtum als Ehre.“ 1. Könige 3,13
Wenn wir davon sprechen, dass Gott unsere Gebete nicht so erhört, wie wir uns das wünschen, denken wir meistens daran, dass Er uns etwas nicht gibt. Und es ist wahr, dass Gott in Seiner Weisheit manchmal so handelt, weil Er allein weiß, was gut für uns ist. Es ist aber genauso wahr, dass Gott über unsere Bitten hinausgeht und mehr gibt, als wir von Ihm erbeten haben. Das wollen wir nicht vergessen!
Die Mutter von Konstantin Tischendorf (1815 – 1874) war vor dessen Geburt einmal tief bewegt über das Unglück eines Blinden. Von da an betete sie immer wieder: „Herr, lass nur mein Kind nicht blind werden!“ Und der Sohn war nicht blind. Im Gegenteil! Gott tat mehr als seine Mutter erbeten hatte: Konstantin verfügte über eine ganz außergewöhnliche Sehkraft. Neben seinen hervorragenden Sprachkenntnissen und seiner unbeugsamen Willenskraft, waren es gerade diese „Falkenaugen“, die es ihm ermöglichten, sein Lebenswerk auszuführen: die Entzifferung und Auswertung alter Handschriften der Bibel. Diese Arbeit war und ist von großer Bedeutung.
Salomo, von dem der heutige Vers spricht, und die Mutter des bekannten Konstantin Tischendorf durften erleben, dass Gott ihnen in Seiner Gnade mehr gab als sie wollten. Und damit stehen sie nicht alleine. Wohl jeder Gläubige wird diese Erfahrung schon gemacht haben, wenn es auch nicht so auffällig gewesen sein mag. Wir sollten daher auch alle dem Herrlichkeit geben, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als was wir erbitten oder erdenken (vgl. Epheser 3,20.21)!