Die ganze Zeit hatte Maria still im Haus gewartet. Doch jetzt rief der Herr sie und sie macht sie schnell auf um zu ihm zu kommen. Zu IHM – es gab keinen besseren Platz, weder für sie noch für uns. Die Juden dachten fälschlicherweise, dass sie zum Grab laufen würde, um dort zu weinen. Doch für Maria gab es jetzt nur einen Ort wo sie sein wollte und das war zu den Füßen dessen, von dem allein sie Trost erwartete. Maria suchte den auf, „der uns tröstet in all unseren Bedrängnissen“ (2. Kor 1,5). Es ist nicht so, dass Maria mehr Erkenntnis über die Kraft des Auferstehungslebens in dem Herrn Jesus hatte als Martha, denn sie sprach dieselben Worte wie Martha, wenn auch, so scheint es, mit einem anderen Unterton. Aber sie kannte das Herz des Herrn, zu dessen Füßen sie gesessen und seine Liebe und Gnade kennen gelernt hatte. Auf diese Liebe und Gnade stützte sie sich jetzt in der Not und weinte zu den Füßen des Herrn. Es sind genau diese Tränen die den Herrn, der vollkommenes Mitleid zu haben vermag, dazu bewegen, Lazarus nun aus dem Tod aufzuerwecken.