Anders als die große Sünderin in Lukas 7 bringt Maria echte, sehr kostbare Narde. In ihr dürfen wir einen Gläubigen sehen, der vielleicht schon etwas länger auf dem Glaubensweg ist und in seiner Erkenntnis fortgeschritten ist. Nicht mehr die Errettung, so kostbar diese auch ist, steht allein vor dem Herzen, sondern er kommt mit anbetendem Herzen vor den Vater, um an den Gedanken seines Herzens über den Sohn teilzuhaben. So ein Gläubiger hat etwas davon erkannt, was der Sohn für den Vater bedeutet. Er sieht etwas von den verschiedenen Herrlichkeiten des Sohnes.  Gleichsam tritt er so als Priester in die Gegenwart Gottes „um darzubringen geistliche Schlachtoper, Gott wohlangenehm, durch Jesus Christus“ (1. Pet 2,5).

Anbetung ist eine Herzensangelegenheit. In diesem Zusammenhang wollen wir drei Punkte festhalten:

  1. Nicht alles was allgemein „Anbetung“ genannt wird, ist auch automatisch Anbetung. Das gilt auch für die oft so genannte „Anbetungsstunde“, in der man zusammenkommt um den Tod des Herrn zu verkündigen. Anbetung drückt sich zwar meist in Worten aus, aber unsere Herzen müssen dahinterstehen.
  2.  Anbetung ist nicht auf eine bestimmte Zeit, oder an einen bestimmten Ort gebunden. Wir können gemeinsam anbeten, wenn wir als Versammlung zusammen kommen, aber auch dann, wenn ich allein in meinem Zimmer bin.
  3. Wir haben ein „allgemeines Priestertum“ (vgl. 1. Pet 2,4f). Das Bedeutet, dass Anbetung nicht auf bestimmte Personen begrenzt ist. Einzige Voraussetzung ist, dass jemand ein Kind Gottes ist. Ansonsten spielen Geschlecht, Alter, Erfahrung, Nationalität, etc. keine Rolle. Dass die öffentliche Äußerung von Anbetung nach den Gedanken der Bibel den Brüder vorbehalten ist, bleibt davon unberührt (vgl. 1. Kor 14,34).