„Wenn ich aber auch als Trankopfer über das Opfer und den Dienst eures Glaubens gesprengt werde, so freue ich mich“ (Philipper 2, 17).

Sehen wir uns Paulus an. Wie tief hatte er getrunken von dem Geist der Selbstaufgabe seines Herrn. Paulus war bereit, nichts zu sein, verbraucht zu werden, ausgegossen zu werden als Trankopfer über den Dienst der Philipper. Es kam nicht darauf an, wer den Dienst verrichtete, Hauptsache die Arbeit selbst wurde getan. Bewirkt das nicht, dass einige von uns rot werden? Wie wenig kennen wieder von solch einem Geist! Wie stolz sind wir, betonen die Wichtigkeit der Arbeit, wenn wir selber damit zu tun hatten! Wie wenig sind wir fähig, uns mit anderen zu freuen und zu jubeln in ihrem Opfer und ihrem Dienst! Unsere Arbeit, unsere Predigt, das, was wir geschrieben haben, interessieren uns weit mehr als das von anderen.

Mit einem Wort, das Ich, das schreckliche Ich, schleicht sich selbst da ein, wo es scheinbar um den Dienst Christi geht. Wir werden angezogen von solchen, die gut von uns denken und von unserer Arbeit, und wir ziehen uns zurück von solchen, die anders denken. Alles dieses müssen wir unbedingt verurteilen. Das ist nicht Christus ähnlich, sondern ist unwürdig für solche, die seinen heiligen Namen tragen. Paulus hatte so von Christus gelernt, dass er fähig war, sich zu freuen in der Arbeit und dem Dienst von anderen genauso wie in seinem eigenen; und selbst dort, wo Christus aus Streit gepredigt wurde, konnte er sich freuen.

Ach, dieses „nichts sein“! Was für eine starke Anziehungskraft übt jemand aus, der das verwirklicht! Und, auf der anderen Seite, wie wird man abgestoßen durch eine sich hervordrängende, nach vorne strebende, sich selbst erhöhende Gesinnung!  Wie völlig unwürdig für  jemand, der den Namen dessen trägt, der sich selbst erniedrigte! Sollten wir es uns nicht als festen Grundsatz merken, dass Ehrgeiz unmöglich leben kann in der Gegenwart dessen, der sich selbst entäußerte? Kein Zweifel! Ein ehrgeiziger Christ ist ein flagranter Widerspruch.