Die vier Opfer, um die es sich handelt, umfassen sowohl das Brandopfer und das Friedensopfer – beides Opfer lieblichen Geruchs – als auch das Sündopfer und das Schuldopfer, die keine Opfer lieblichen Geruchs sind. In den ersten beiden kommt Gottes Wohlgefallen an der Vollkommenheit und an dem Ergebnis des Opfers zum Ausdruck, wobei auch der Mensch an der Freude teilhat. Die letzten beiden Opfer stellen uns dagegen eher den Gedanken der Sünde vor, an der Gott kein Wohlgefallen haben kann. Sünde erfordert Sühnung und Gericht, was Sein befremdendes, jedoch erforderliches Werk ist.

Bei der Betrachtung der Einzelheiten des Brandopfers wird die Vollkommenheit des Opfers Christi sichtbar und die freiwillige Hingabe Seiner Person, um Gottes Willen zu tun. Gott hat vollkommenes Wohlgefallen an diesem Opfer und nimmt es daher an.

Während Gott ebenfalls am Friedensopfer Seine Freude findet, darf der Mensch hier an dieser Freude teilhaben, indem er in Frieden mit Gott von diesem Opfer isst.

Der Gedanke des Sündopfers ist jedoch völlig anders. In dem außerhalb des Lagers verbrannten Opfer sehen wir den Lohn der Sünde, die von Gott trennt und das Gericht nach sich zieht. Doch ist es gerade das Blut des Sündopfers, das die Stiftshütte heiligt und das auf den Gnadenstuhl gesprengt wird. Genauso ist auch Christus, der für uns zur Sünde gemacht wurde, die Grundlage für alles. Uns ist nicht allein vergeben, sondern wir sind sogar „Gottes Gerechtigkeit ... in ihm“ (2. Kor 5,21), und Er ist auch als unser Stellvertreter „ein für allemal in das Heiligtum eingegangen, als er eine ewige Erlösung erfunden hatte“ (Heb 9,12).

In dem Schuldopfer schließlich wird nicht nur Sühnung für bestimmte Sünden getan, sondern für den entstandenen Schaden wird zudem eine Entschädigung gefordert. „Was er an dem Heiligen gesündigt hat, soll er erstatten“, ist eins der auffälligsten Merkmale. Darin sehen wir wie Christus alles wiedergutmacht, ja, mehr als wiedergutmacht, denn es heißt: „er soll ... dessen Fünftel darüber hinzufügen“ (3. Mo 5,16). Gott und Mensch sind durch die Sünde verletzt worden, aber Christus macht alles wieder gut.

In welch wunderbarer Weise sich die eben erwähnten Gedanken in den Evangelien wiederfinden, wird sehr deutlich, wenn wir im folgenden eine kurze Untersuchung anstellen. Sie bestätigt, daß alle inspirierten Schreiber des Wortes Gottes durch einen Geist geleitet wurden, so daß die Heilige Schrift vom ersten bis zum letzten Blatt eine göttliche Einheit bildet.

Die Evangelien in unserer Bibel sind höchstwahrscheinlich in der Reihenfolge angeordnet, in welcher sie geschrieben wurden. Das Matthäus-Evangelium bildet eindeutig die Verbindung zum Alten Testament, das in diesem Evangelium laufend zitiert wird und das auch dem Gegenstand und Charakter von Matthäus entspricht. Das Johannes-Evangelium stellt dagegen ganz klar die tiefsten und schönsten Herrlichkeiten der Person des Herrn wie auch die erhabenste Seite Seines Werkes vor. Markus wiederum kommt eindeutig Matthäus am nächsten, während Lukas mit all seiner Vielfältigkeit den Weg für Johannes öffnet.

Wenn wir die Sprache der Schrift bezüglich der Zahlen richtig anwenden, ist zu erwarten, dass Matthäus von göttlicher Souveränität spricht, Markus von göttlichem Eingreifen in Gnade für uns und Lukas davon, wie wir zu Gott gebracht werden. Diese Erwartungen werden nicht enttäuscht.