Die Möglichkeiten wie das Evangelium gepredigt werden und die Herzen erreichen kann sind so vielfältig, dass man auf den Herrn schauen muss, um sich zu leiten zu lassen, damit es so gepredigt wird, dass die Heiligen erbaut werden und der Sünder aufgeweckt wird. In dem Moment, in dem das Wort Gottes der Seele in Gnade offenbart wird, wird dieser Punkt erreicht. Es mögen tausend Gedanken in den Köpfen der Menschen sein, aber es ist genug in diesem gesegneten Wort, um an diese Gedanken anzuknüpfen, und jeden von ihnen unter den Gehorsam des Christus gefangen zu nehmen (2. Kor 10,5). Er ist der Herr über alles; und in Seiner Person hat jede Wahrheit ihren Mittelpunkt. Er ist das Wesen jeder Wahrheit – die Basis und das Zentrum der Wahrheit für die Seele. Wenn wir Ihn kennen, bekommen wir Trost, Frieden und Freude; wenn wir mit Ihm wandeln, haben wir die Kraft zu überwinden.

In Offenbarung 1,5 wird Christus in einem dreifachen Charakter vorgestellt. Er ist diejenige Person, Die durch den Geist Gottes am meisten herausgestellt wird. Leider hat Er aber nicht immer eine so herausragende Stellung in unserem Herzen. Im Geist der Gnade lautet die Antwort darauf: „Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blut.“ In Vers 7 haben wir eine Botschaft an die Welt – es wird einen Tag des Trauerns für sie geben. Die Juden werden Ihn sehen, den sie durchstochen haben, und die Nationen werden Seinetwegen wehklagen.

Gnade und Friede

Wir wollen nun vor allem die Art und Weise betrachten, in der Christus der Seele vorgestellt wird. Zunächst finden wir Gnade und Frieden in einer besonderen Form von Gott, „der da ist“, das ist Jehova (vgl. 2. Mo 3,14); und von den sieben Geistern, Seiner geistlichen Vollkommenheit. Hier spricht nicht der Vater zu Seinen Kindern, sondern der Ewige und die sieben Geister, das ist der Heilige Geist, der die vielfältige Macht des Thrones ausübt.

Ein vertrauenswürdiges Zeugnis

Christus wird uns in Verbindung mit der Erde näher gebracht, als „der treue Zeuge“, der Er hier auf der Erde war. Dies ist es, woran sich unsere Seelen erinnern müssen – an das vertrauenswürdige Zeugnis dessen, was Gott ist. Ohne dieses Zeugnis haben wir keine Gewissheit, weder als Heilige noch als Sünder. Ein Geheiligter kann Gott nicht ohne dieses Zeugnis kennen, noch wissen, ob das Zeugnis ausreichen würde, einem heiligen Gott zu begegnen. Wenn ich Gott kenne, bekomme ich ein sicheres Fundament, auf dem ich gehen kann, werde ich wissen, wo ich bin – eine schreckliche Sache, wenn ich in Sünde lebe! Aber Unsicherheit gibt es nur außerhalb von Christus, denn Er ist das Licht.

Zeugnisse Gottes

Es gibt genügend Spuren der Macht in der Schöpfung, die als Zeugnis der ewigen Kraft und Gottheit dienen, genug Elend, um uns herum, um das Verderben zu sehen – genug Wirkungen des Gewissens, um zu erfahren, dass wir gesündigt haben; aber wir können Gottes Vorsehung nicht erfahren, denn wir wissen nicht, warum Er dieses tut, oder jenes unterlässt zu tun. Vorsehung ist eine Tiefe, die sich außerhalb unserer Reichweite befindet; wir sind nicht in der Lage die Wege Gottes herauszufinden und zu beurteilen, oft nicht einmal die Gedanken im Herzen eines Menschen. Es gibt noch etwas anderes, das ein klares Zeugnis Gottes gegen die Sünde zu sein scheint – das Gesetz. Es ist wahr, dass es ein Zeugnis des Anspruchs Gottes an den Menschen ist. Wir sollen Gott mit ganzem Herzen, Verstand und Kraft lieben, und unsere Nächsten wie uns selbst (vgl. Lk 10,27), aber das Gesetz offenbart nichts von Gottes Gedanken über uns, und wenn es das einzige Zeugnis Gottes wäre, wären wir für immer verloren. Der Gegenstand des Gesetzes ist nicht Liebe, sondern Gerechtigkeit – Gottes ewiger Anspruch der Gerechtigkeit. Aber das Gesetz kann dem nicht entsprechen, was wir brauchen, denn es heißt: „Du sollst nicht begehren“ (vgl. Röm 7,7; 13,9), und seit den Tagen Adams gab es keinen Menschen, der nicht begehrt hätte. Wenn du Gottes Ansprüche nicht erfüllst, ist der Fluch des Gesetzes auf Dir. Daher ist das Gesetz das Todesurteil des Menschen.

Der treue Zeuge

Wir wenden uns nun Christus, dem „treuen Zeugen“ zu, der Derselbe ist „gestern, heute und in Ewigkeit“ (Heb 13,8).

a) inmitten unserer Umstände

Der Herr Jesus war hier auf der Erde inmitten derselben Umstände, in die wir gestellt sind, dieser „treue Zeuge“ und befasste sich mit den Menschen in all den Empfindungen des Lebens.

Jesus Christus lebte nicht wie ein König abgeschirmt in seinem Palast, sondern inmitten aller menschlichen Nöte, Leidenschaften, Neigungen und Wünsche. Der erste große Trost ist, dass ich Christus, den treuen Zeugen, in denselben Umständen sehe, in denen ich bin: unsere Herzen können sagen, was Gott für uns ist. Wenn ich Christus hier auf der Erde betrachte, sehe ich den treuen Zeugen, und ich bin hinsichtlich dessen, was ich in Gott finden werde, auf sicheren Boden gebracht. Der Herr Jesus kam nicht, indem Er das von dem Menschen einforderte, was er sein sollte, sondern indem Er Sich Selbst in allen Umständen des Menschen offenbarte – und uns zeigte, wer Gott ist.

b) jedem Menschen gegenüber

Unter welchem Charakter ich Ihn auch betrachte, Christus ist der treue Zeuge – das Leben und das Licht der Menschen (Joh 1,4). Dieser treue Zeuge besitzt keine Tugend außer in Gott. Als der reiche Jüngling in Matthäus 19 zu Ihm kam, hat Jesus ihm nicht gesagt, dass Er Selbst Gott ist, weil es nicht an der Zeit war, dies zu tun. Dieser Jüngling war sehr liebenswert (Mk 10,21), und dachte, dass er, wenn dem, was er bereits getan hatte, noch etwas hinzufügen würde, in den Himmel kommen würde. Er kam, um Belehrung vom Herrn Jesus zu empfangen, und er findet Ihn als das Ende des Gesetzes (vgl. Röm 10,4). Der treue Zeuge berührte ihn. Alles wurde offengelegt, und es wurde offenbar, dass das Herz des Jünglings dem Mammon anhing (Mt 19,22; Mk 10,22; Lk 18,23). Den Pharisäern zeigte der treue Zeuge, dass ihre Gerechtigkeit nur die Sünde der Heuchelei hervorbrachte, da alles nur äußere Schau war (Mt 23,25–26). Er streckte die Gerechtigkeit des Menschen mit starker Hand nieder. Was war der Zweck des Kommens Christi? Er war der Freund der Zöllner und Sünder (vgl. Lk 7,34). Das brachte den ganzen Maßstab menschlicher Gerechtigkeit durcheinander. Wie kam das? Weil sich alle falschen Ansprüche auf die Gerechtigkeit als falsch erwiesen. Das ist eine schreckliche Tatsache in Bezug auf diejenigen, die ihre Hoffnungen auf den Himmel auf ihren eigenen Charakter gründen. Die Welt präsentiert ständig ihren Charakter auf Kosten ihres Gewissens.

c) nach göttlichen, nicht nach menschlichen Maßstäben

Auf der anderen Seite sehen wir, dass der Herr Jesus keine menschlichen Eigenschaften suchte, sondern göttliche. Johannes der Täufer kam auf dem Weg der Gerechtigkeit, und er ging in die Wüste und hatte keinen Umgang mit Menschen. Er kam auf dem Weg der Gerechtigkeit, nicht in Gnade. „Sage mir, mit wem du umgehst, und ich sage dir, wer du bist“, so lautet ein Sprichwort und das ist auch in einem gewissen Sinn vom Herrn Jesus wahr. Inwiefern? Er, der in Seiner eigenen Natur heilig war, unbefleckt, und abgesondert von den Sündern (vgl. Heb 7,26), war der Freund der Zöllner und Sünder, ihnen gegenüber der treue Zeuge der Gnade, und davon, dass Gott Liebe ist. Der Herr Jesus nahm den Menschen jeden Anspruch auf eigene Gerechtigkeit. Er hatte Mitleid mit den Sündern – Er war immer die Gnade in Person.

d) von der Gnade Gottes

Was auch immer Ihr Zustand ist, kommen Sie zum Herrn Jesus, und Sie werden feststellen, dass Er immer gnädig ist, dass Er immer Gnade anbietet. Die Jünger wollten einige Leute wegschicken, als sie kleine Kinder zum Herrn Jesus brachten (Mk 10,13–16). Sie dachten, dass Er der große Lehrer sei, und dass Er nicht gestört werden durfte. Der Herr Jesus aber nahm die Kinder in Seine Arme und segnete sie. Die Jünger hatten kein Verständnis für die Gedanken und Gefühle des Herrn. Sie verließen ihn alle und flohen (Mt 26,56), Petrus leugnete sogar, Ihn zu kennen (Mt 26,74). Dennoch sprach Er so von ihnen, als ob sie Ihn unterstützt hätten. „Ihr seid es, die mit mir ausgeharrt haben in meinen Versuchungen“ (Lk 22,28).

Wenn ich Schwierigkeiten auf dem Weg der Schafe finde, geht Jesus ihnen voran. Er ist uns in Allem voraus gegangen. Habe ich Angst vor dem Tod? Der Herr Jesus stellte Sein Angesicht fest, nach Jerusalem zu gehen (Lk 9,51), wissend, dass Er dort gekreuzigt werden sollte.

e) von der Liebe Gottes Sündern gegenüber

In diesem treuen Zeugen finden wir die Aktivität der Liebe. Er kam, um diejenigen zu suchen und zu erretten, die verloren waren (Lk 19,10) und um diese zu Sich zu bringen. In dem Moment, in dem ich Christus finde, finde ich den wahren Gott und Heiland. Ich mag in jeder Sünde gelebt haben, aber wenn ich Christus finde, finde Ich Einen, Der gnädig zu solchen war, wie ich einer bin – zu Sündern. Wenn ich Gottes Zeugnis von Sich Selbst annehme, und mein logisches Denken aufgebe, weiß ich, wer Gott eigentlich ist – Er sucht Sünder – und habe überhaupt keine Unsicherheit. Ich könnte glauben, dass ich besser werden kann. Ich könnte aufschieben, zu Gott zu kommen; zu dem Gott, Der zuerst in Christus herab gekommen ist, oder ich könnte überhaupt nie Buße tun. Gott, der so reich an Barmherzigkeit ist (Eph 2,4) kam herab in meine ganze Einsamkeit, kam als der treue Zeuge, um solche, wie mich aufzunehmen – Er konnte der Freund der Zöllner und Sünder sein: Er wurde dafür verachtet – treu in Liebe durchlief Er den ganzen Schauplatz, auf dem die Menschen sich befinden, weil Er der treue Zeuge war, damit Gnade dort zu mir kommen konnte, wo ich mich schämte von Menschen gesehen werden: Dorthin kommt Christus um mich aufzusuchen, entschlossen, der treue Zeuge Gottes zu sein, der reich ist an Barmherzigkeit. Es ist nicht so, dass Gott Seinen guten Charakter droben im Himmel gezeigt hätte; nein, es ist die Güte, die auf die Erde herab kam, um Sich Selbst mit all dem Elend des Menschen einszumachen.
Der Eine, der vor allen ist (Kol 1,17), unser Erlöser, ist Gott, und Gott ist Liebe (1. Joh 4,8.16), und Christus kam, um ein treuer Zeuge davon zu sein. Sie können nicht in einem Zustand sein, in dem Christus Ihnen nicht begegnen kann. Er stürzte sich in das große Meer des Elends der Menschen um Ihnen zu helfen. Menschliches Mitgefühl zu bekommen, ist oft ein Trost, aber Menschen können uns oft nicht helfen. Was ist es dagegen, Gottes Mitgefühl zu bekommen, das Kraft in sich hat? Jetzt ist die wohlangenehme Zeit (2. Kor 6,2), von dem Augenblick an, als der Herr Jesus in die Welt kam, bis zu Seinem Wiederkommen – jetzt ist der Tag der Gnade.

f) von der Liebe Gottes den Seinen gegenüber

Was für ein Trost für die Heiligen, dem treuen Zeugen zu begegnen, Der den Jüngern ihre Nachlässigkeit nie vorgeworfen hat, sie aber in der zartesten Weise ansprach: „Also nicht eine Stunde vermochtet ihr mit mir zu wachen“ (Mt 26,40)? Er begleitet uns in all unseren Umständen, in all unseren Ängsten. Als unser Hohepriester trägt Er uns immer auf Seiner Brust – der Dienst der Liebe Gottes den Heiligen und auch den Sündern gegenüber.

Der Erstgeborene aus den Toten**

** Anmerkung: Die englische Darby-Translation übersetzt den griechischen Ausdruck ho prōtotokos tōn nekrōn hier mit „the firstborn from the dead“ (= der Erstgeborene aus den Toten, vgl. Kol 1,18), gibt aber auch an, dass man hier „the firstborn of the dead“ (= der Erstgeborene der Toten) übersetzen kann.

Das Gewissen macht sogar einem Heiligen Angst vor Gott; er findet Eigenwillen in sich selbst, und der Teufel gewinnt oft die Oberhand über einen aufrichtigen Heiligen, und hält ihn von Gott fern; aber der Trost ist, dass Christus den Feind in all Seiner Macht besiegt hat. Er wird mir als der Erstgeborene aus den Toten vorgestellt, als der Eine, Der Sich Selbst unter den Lohn meiner Sünden (Röm 6,23) gestellt hat, und nun in Seinem neuen Charakter, sehe ich Ihn „den treuen Zeugen“ – den Einen, der alle meine Sünden getragen hat – jetzt nicht unter dem Lohn meiner Sünden. Der gerechte Vater (vgl. Joh 17,25) war verpflichtet, Ihn aus den Toten aufzuerwecken (Joh 16,8f.), und ich kann, als jemand der an Ihn glaubt, sagen, dass ich keine Schuld habe – Er sieht mich von allen Sünden rein gewaschen. Das macht es aus, Christus als den Erstgeborenen aus den Toten zu betrachten. Ich sehe den Einen, Der meine Sünden vor Ihm, Der zu rein von Augen ist, um Böses zu sehen (Hab 1,13), getilgt hat und ich bekomme wahren und bleibenden Frieden – es ist keine kalte, hartherzige Art, auszudrücken, dass ich Frieden habe; aber ich schaue auf Jesus als meinen Erlöser, und das entfacht wieder meine Liebe, und treibt mich dazu, Seine Gebote zu halten (Joh 14,21).

a) Der Sieger über Satan

Wir sind von Natur aus unter der Macht Satans, die zum Tod führt; aber durch den Tod überwand der Herr Jesus denjenigen, der die Macht des Todes hat, das ist der Teufel (Heb 2,14), und dadurch habe ich nicht nur den Sieg über Satan in Christus, sondern ich kann sagen, dass alle Dinge mein sind, ob Leben oder Tod, usw. (vgl. Röm 8,38–39). Satan könnte den Erben der Errettung (Heb 1,14) nur dann etwas antun, wenn er zuvor den Urheber ihrer Errettung (Heb 2,10) zunichte gemacht hätte. Der Herr Jesus begab Sich in den Machtbereich Satans, aber durch die Auferstehung wurde dessen Macht für immer gebrochen. Freiheit und Freude sind unser Teil; nicht die Freiheit von Schwierigkeiten, sondern die Befreiung von Satan. Jetzt kann Satan durch seiner Tücke, in der er uns überredet, ihn als Freund anzusehen, anstatt ihn als Feind zu behandeln, Macht über uns bekommen – „Widersteht aber dem Teufel, und er wird von euch fliehen“ (Jak 4,7). Es wird nicht gesagt, dass wir ihn überwinden sollen, denn das hat der Herr Jesus bereits getan.

b) Der Mensch zur Rechten Gottes

Der Herr Jesus war als Mensch der Ausdruck der Gnade und der Wahrheit, sowie vorher der gepriesene Sohn Gottes; aber jetzt in der Auferstehung, zeigt Er uns eine neue Beziehung zu Gott, die Menschen vor noch nie hatten – ein Mensch, der sich unter die Macht des Todes begeben hatte, ist aufgestiegen zur absoluten Herrschaft: Das ist eine neue Sache – der Mensch, der einst von Gott verlassen war, ist jetzt in der unmittelbaren Gegenwart Gottes, und das schönste Bild von Gottes Gedanken und Freude! Die Sünde ist in Christus verurteilt, und unsere Stellung in Ihm ist eine ganz neue Sache – „Gebein von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem Fleisch“ (1. Mo 2,23; Eph 5,30). Es gibt keine Vorgeschichte, keine Erfahrung, keinen alte Dinge mehr; alles ist weg getan, es gibt in dem letzten Adam ein ganz neues Haupt, den Herrn vom Himmel. Ist das mein Platz? Ja; aber uns fällt es wegen der Schwäche des Fleisches schwer diesen anzunehmen; wenn ich auf mich selbst schaue, sehe ich einen anderen Menschen, voller Fehler; aber meine Stellung vor Gott ist in Christus dem neuen Menschen, nicht in meinem Fleisch gegen das ich zu kämpfen habe, sondern in dem Herrn Jesus selbst, mit dem Ich eins bin, der meine Sünden getragen und für immer weggetan hat. „Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes...“ (1. Joh 3,2), aber ich werde nicht erst in der Herrlichkeit gerechtfertigt, sondern bin es bereits jetzt durch den Glauben (Röm 5,2). Meine Rechtfertigung ruht auf zwei Fundamenten: Das erste ist, dass Christus meine Sünden getragen hat (1. Pet 2,24); das zweite, dass Er jetzt vor Gott ist, ohne Sünde (Röm 6,23; 4,25).

Der Fürst der Könige der Erde

Zu diesem Ausdruck, in Verbindung mit der Herzensantwort der Heiligen, möchte ich gern einige Worte sagen. Jetzt sehen wir auf dieser Erde die Herrschaft Christi über die Könige der Erde noch nicht, aber wir werden sie in Kürze sehen.

Die Antwort der Heiligen

Zur Antwort der Kirche: wenn Gott es mir ermöglicht, das Zeugnis des Sohnes zu glauben, gibt Er mir den Heiligen Geist, legt Er den Geist in das Herz des Menschen als ein Siegel, und Unterpfand der Herrlichkeit (Eph 1,13–14). Was ist das Ergebnis in Offenbarung 1,5? Er gibt uns Kraft zu sagen – „Dem, der uns liebt“, da ist keine Unsicherheit: der Heilige Geist, nicht die Menschen (1. Pet 2,12), teilt uns mit, nicht nur dass wir geliebt werden, sondern, dass Er uns liebt – da bleibt kein Raum für Zweifel, sondern für die Früchte des Geistes, als Konsequenz, dass der Heilige Geist in mir wohnt. Diese Dinge waren den Heiligen des Alten Testaments so nicht mitgeteilt, auch wenn sie genauso heilig waren. Christus ist gekommen, ist gestorben, hat die Gerechtigkeit erfüllt, hat sich zur Rechten Gottes gesetzt, so dass nun die Antwort auf alle Seine Anrechte ist: „Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen ...“ (Off 1,5). Alle Verheißungen Gottes sind in Ihm, Ja und Amen, zur Ehre Gottes, durch uns (2. Kor 1,20). Gott hat uns gesalbt, hat uns versiegelt (2. Kor 1,21–22). Sollte ich zweifeln? Was sollte ich bezweifeln? Dass der Vater den Sohn für arme Sünder gesandt hat? Wenn Sie dies glauben, können sie nicht daran zweifeln, dass sie gerettet sind. Ihre Rettung ruht auf der unveränderlichen Offenbarung Gottes; und welch eine Flut der Zuneigung kommt aus diesem Wissen hervor! Gott hat mich durch Christus gerettet, aber nicht nur mich allein, sondern die Gesamtheit aller Heiligen. Was für ein Unterschied macht es für mich beim Nachdenken über diese Freude und Glückseligkeit aus, ob ich alleine meinen Weg gehe, oder mit meinem Blick auf viele von Euch, und in der Lage bin zu sagen: „Er hat uns zu einem Königtum und Priestern gemacht!“ Ganz genau das, was Er in Sich Selbst ist – Die höchste Autorität, Der Nächste bei Gott. Können Sie alle, liebe Freunde, „Dem, der uns liebt...“ durch den Geist sagen? – so gefestigt in diesem Bewusstsein kann das Herz in Fülle des Lobes überfließen! Wenn es bei Ihnen nicht so ist, liebe Freunde, dann, weil Sie das Zeugnis des treuen Zeugen, der Gnade war, und der Bote der Gnade Gottes, noch nicht angenommen haben. Der Herr gebe es uns, dem Heiligen Geist Raum für Sein dankbares Zeugnis Seiner Liebe zu geben, und gewähre es uns, unseren Weg näher bei Ihm zu gehen, in der bewussten Kraft Seiner Nähe.

[Übersetzt von Manuel Thomas. Aus: The Bible Treasury, 1879, Bd. 12, S. 364–366]